9. September 2020,
Vorbereitungen für Paläoklima-Studien im
Sägistal:
Probenvorbereitung (Fotos: Sebastian Breitenbach).
Tropfsteine aus Höhlen sind seit einigen Jahren verstärkt in den Fokus von
Paläoklimatologen gerückt, da sie sehr gut datierbare und zeitlich
aufgelöste Informationen über das Klima der Vergangenheit enthalten.
Künftig könnte auch das Sägistal hierzu beitragen. Im August 2020
haben wir mehrere Proben aus dem Oberländer geborgen, um das Potential von
Tropfsteinen aus diesem Gebiet zu untersuchen und erste Paläoklima-Studien
zu beginnen. Inzwischen hat Seb die Proben in seinem Garagen-Labor
geschnitten und poliert. Als nächstes werden erste Datierungsproben genommen.
Wir sind gespannt auf die ersten Alter der Proben.
Das diesjährige Sägistal-Lager fand vom 8. bis 15. August 2020 mit insgesamt 19 Höhlenforschern aus Deutschland, Schweiz, England und Mexiko statt (Anzahl über die Woche verteilt).
Vermessung des Q3 (Foto: Norbert Marwan).
Ein Schwerpunkt war die Forschung noch offener Objekte in den Sektoren N, O, P, Q und D. Im Sektor P wurde ein neues Objekt
gefunden (P7) und das P4 abgeschlossen; im N4 wurde begonnen, den Eingangsbereich von Steinen zu beräumen; die im
letzten Jahr gefundene Höhle Q3 wurde erkundet und vermessen. Parallel wurde dazu das O1 erneut befahren, um die
Endpunkte der Höhle genauer nach Räumbarkeit zu untersuchen (leider negativ). Die Touren auf die Schränni
waren sehr erfolgreich, da wir hier zahlreiche Objekte in den Sektoren C und D abschließend bearbeiten konnten
(z. B. C35, C36) und auch neue interessante Kleinhöhlen entdeckt haben (z. B. D75). Das D1 ("Corona-Schacht") wurde
erkundet und vermessen (vermessene Tiefe von knapp 43m). Im Bauländer wurde der Schneestand kontrolliert (sehr wenig
Schnee, Befahrung des Schachtes ohne Probleme möglich) und ein Licht- und Temperatur-Logger im Eingangsbereich
installiert, um etwas über die Dynamik des Schneestands zu lernen. Im L1 wurde das Potential im Idioteneinsatz
geklärt und dabei noch eine, wenn auch sehr enge, Fortsetzung identifiziert. Dem oberhalb des L1 gelegenen L7 wurde
ebenfalls ein Besuch abgestattet, um das Potential zu prüfen. Die im "Neuland'94" des Oberländers vorhandenen
Fragezeichen wurden durch Abklettern des Schachtes zur "Gruft" und des "Namenlosen Schachtes" abgeklärt. Die
Engstellen im Blumenkohlmäander wurden bezwungen und es konnten überraschend 45m Neuland erkundet und vermessen
werden. Aus diesem Bereich wurden Sinterproben zur wissenschaftlichen Untersuchung an der Northumbria University geborgen.
Da sich der Eingangsbereich des Oberländers durch die Erwärmung stark verändert hat (Eisblock komplett
abgeschmolzen, schrumpfender Schneekegel), haben wir hier ebenfalls einen Licht- und Temperatur-Logger installiert.
In diesem Lager haben wir viele kleine Brötchen backen können – es war somit recht erfolgreich.
Norbert
25. Juli bis 1. August 2020,
Lager Harzisboden/ Gstepf:
Es nahmen bis zu 13 Personen am Lager in der Hütte des „Skiclub Iseltwald“ auf Gstepf teil. In diesem Jahr lag das hauptsächliche Untersuchungsgebiet im näheren Umkreis auf der Bättenalp im Bereich Litschgiburg und Bättenalpburg. Ziel war die Abarbeitung
von Hinweisen auf Höhlen aus den Drohnenaufnahmen vom letzten Jahr, weitere Erkundungen in der Zwergenhöhle, Befahrung des
Heimbalmschachts und des „Vermeintlichen Eiszwerglis“, welches jetzt auf „Loch unter der Wand“ umbenannt wurde. Erstmalig
wurden Gebiete südlich unterhalb des Kammes Bättenalpburg-Litschgiburg begangen.
Das „Loch unter der Wand“ konnte in diesem Jahr durch wenig vorhandenes Eis bis zu einem Schachtboden auf −15 m
befahren und vermessen werden. Weiteres Eis versperrt eine mögliche Fortsetzung.
Eine weitere Spalte auf der Bättenalpburg etwa 50 m südöstlich vom Bättenalpschacht wurde auf etwa −7 m befahren.
Man kann vom tiefsten Punkt in eine leider unbefahrbare, etwa 15 m tiefe Kluft einsehen. Von der Anlage her scheint diese
Kluft in der Verlängerung des Bättenalpschachts zu liegen.
Auf dem oberen Südhang wurde bei einer Prospektion die „Burgspalte“ gefunden. Ein Klemmblock etwa ein Meter unter dem
Eingang versperrt noch den sonst höffigen Schacht; im nächsten Jahr soll das Loch nach Beräumung untersucht werden.
Das Zwergenloch wurde befahren und am untersten verblockten Schachtboden deutlicher Luftzug in Richtung Kluft
durch Rauchtracer festgestellt. Erste Grabungen ergaben, dass es sich lohnen könnte, dort weiter zu machen.
Die Nordseite des Hanges der Litschgiburg in der Gegend um den Eingang des Zwergenlochs wurde später abgesucht.
Ein dabei gefundener Spalt kann mangels Seils erst im nächsten Jahr untersucht werden.
Eine weitere Prospektion an der Nordseite des Hilfenen durch das Marchbachtal hinab bis zum Giessbach führte uns bis
unter den Eingang des Hilfenenbrunnen. Dort wurden einige kleine Objekte untersucht.
Der Heimbalmschacht in Nähe unserer Unterkunft wurde befahren. Dabei ereignete sich eine brenzlige Situation. Beim
Einrichten des Schrägschachts am Nachmittag zu Dritt vor dem eigentlichen Befahrungstag löste sich im Eingangsschacht
ein größerer Block beim Ausfahren des ersten Höhlenforschers. Zum Glück blieb der Block an einer Engstelle klemmen.
Damit war diese Stelle allerdings unbefahrbar geworden. Die beiden anderen waren noch weiter unten mit dem Einbau
eines Seils beschäftigt. Durch schnelles und besonnenes Handeln, die Nähe zur Unterkunft und der Kraft aller anderen
wurde der Block so weit angehoben, dass eine befahrbare Lücke entstand. Nach etwa 2,5 Stunden konnten auch die beiden
Eingeschlossenen die Höhle verlassen. Am nächsten Tag wurde der Block komplett aus dem Schacht gezogen und die Höhle
wie geplant befahren.
Wiederentdecktes XX16 auf der Schränni (Foto: Norbert Marwan).
Vom 3. bis 9. August fand das ISAAK-Forschungslager 2019 im Sägistal
mit Höhlenforschern aus Deutschland und England statt. Da es direkt vor dem Nationalen Kongreß für Höhlenforschung in Interlaken ("Sinterlaken19") stattfand, war es als Vorkongreß-Lager ausgeschrieben und für Kongreßteilnehmer offen.
Mehrere Touren führten in L1 und Oberländer. Im Oberländer konnte die geplante Erkundung der Teile unter dem Honigtropfenschacht nicht wieder aufgenommen werden, da zu erst das Seil nicht ausreichte und bei der zweiten Tour eine aufwendigere Sicherungsmaßnahme gegen Steinschlag nötig wurde. Allerdings dürfte nun die Erkundung für das nächste Jahr gut vorbereitet sein.
Im Alptvogtloch wurde der Mäander "Entschädigung" zu Ende vermessen. Es kamen gesamt (und final) etwa 150 m Neuland hinzu.
Auf der Schränni im Sektor D wurde weiter systematisch prospiziert, einige interessante Höhlen neu gefunden, verschollen geglaubte Höhlen wieder gefunden und etliche Objekte abgeschlossen. Interessant ist das D128, das mind. 43 m tief ist und dessen Erkundung wegen Seilmangel abgebrochen werden mußte. Die Höhlen SG19 und SG22 konnten wiedergefunden und deren Eingänge per GPS eingemessen werden.
Auf der Südseite des Sägistales wurden die Höhlen P3 und P5 abgeschlossen und P4 neu eingemessen, sowie im P2 und L3 der Schneestand kontrolliert. Unmittelbar oberhalb des Wanderweges um den Gotthard herum wurde eine neue interessante Höhle (Q3) entdeckt.
Im Anschluß an das Forschungslager fand der Kongreß "Sinterlaken19" in Interlaken statt. Das Sägistal war hier auch mit einem Vortrag vertreten.
Norbert
4. bis 9. August 2019,
Lager Harzisboden/ Gstepf:
Eingang zur Zwergenhöhle (Foto: Henning Harzer).
In diesem Jahr nahmen bis zu 15 Personen teil. Nach Auswertung der
Drohnenaufnahmen während des Lagers 2018 und weiteren Fotos
wurden gezielt scheinbare Höhlen in den nach Norden abfallenden
Felswänden im Fangisalptal untersucht. Dazu wurden aufwendige
Abseilaktionen mit Abseil- und Einweiserteam durchgeführt. Per
Funk konnten so die vermuteten Stellen vom Tal aus sehr gut dirigiert
und durch das Abseilteam erreicht und untersucht werden. Bis auf ein
Objekt neben einem Wasserfall, welches durch stark
überhängende Felsen nicht ausreichend untersucht werden
konnte, erwiesen sich alle Objekte als nicht befahrbar oder als
einfacher Ausbruch. In der Nähe eines Felstores wurden mehrere
Dolinen aufgenommen, die leider zu Enge Fortsetzungen aufweisen.
Allein jedoch das Vorfinden der Objekte stärkt die Vermutung, das
es parallel südlich zum Fangisalpbach eine ausgeprägte
unterirdische Entwässerung geben könnte.
Auf der Bättenalpburg wurde eine weitere auf 20 m Länge
offene Spalte etwa 50 m nördlich des Bättenalpschachts
näher untersucht. Diese ist dem Bättenalpschacht sehr
ähnlich, ist aber in etwa 10 m Tiefe zwar der vorgenannten
Länge horizontal befahrbar aber nach unten hin verstürzt.
Leider liegen in diesem Spalt dicke Kabel und Stahlteile von scheinbar
ehemaligen Antennenanlagen. Weiterhin wurden die schwer
zugänglichen Hänge von Bättenalpburg bis Litschgiburg
mit der Drohne fast vollflächig nach weiteren Objekten abgesucht.
Das umfangreiche Filmmaterial soll im Winter ausgewertet werden. Zwei
scheinbar größere Objekte NO-Hang der Litschgiburg /
Bättenalpburg wurden schon aufgesucht, leider erwiesen sich diese
als Ausbrüche.
Die uns seit vielen Jahren bekannte
Zwergenhöhle im oberen Osthang der Litschgiburg wurde erstmalig
genauer untersucht. Diese ist auch den Einheimischen als kleine
horizontal angelegte Höhle bekannt. Der kleine Schacht am Ende
führt zu zwei Fortsetzungen, die eine endet nach etwa 20 m. Die
andere führt zu unserem Erstaunen zu einem weiteren kleinen
Schacht mit deutlichem Wetterzug. Dies war uns nicht bekannt und
dafür nicht ausgerüstet.
Erst zwei Tage später
kehrten wir mit mehr Seil an die Stelle zurück. Ein 6 m Schacht,
wenig später ein weiterer, etwa 10 m tiefer Schacht. Eine alte
Bandschlinge um einen Stalagnat mit versintertem Karabiner hat
verrät uns, dass dort schon mal jemand war. Am Ende ist der
großräumige Schachtboden verstürzt, an einer Stelle
könnte eine sinnvolle Fortsetzung dem Wetterzug folgend mit etwas
Graben gelingen.
Bei weiteren Prospektionen wurden bekannte
Objekte aufgesucht und festgestellt, dass es immer noch Gebiete gibt,
die von uns noch nicht untersucht wurden sind.
Alpvogtloch Mausefalle (Foto: Norbert Marwan).
Vom 4. bis 11. August 2018 fand das ISAAK-Forschungslager im Sägistal
mit Höhlenforschern aus der Schweiz, Deutschland und Iran sowie acht(!)
Kindern statt.
Das Alpvogtloch wurde mit Stahlseilleitern eingerichtet und die Vermessung
der noch offenen Fortsetzungen nach dem P8 begonnen. Die Vermessung konnte
noch nicht abgeschlossen werden und wird im nächsten Jahr fortgesetzt. Der
Eingangsschacht im Oberländer wurde neu eingerichtet. Der Eisblock im Eingang
des Oberländers ist inzwischen völlig verschwunden. Die neue Abseilstrecke
wurde so eingerichtet, daß sie außerhalb von Steinschlag und Wasser ist. Ziel
der Neueinrichtung ist, die noch offenen Fragezeichen im Bereich unterhalb
des Honigtropfenschachtes abzuklären. In diesem Jahr wurde der Puderzuckergang
fotographisch dokumentiert.
Die Höhle O1 wurde nach fast 30 Jahren wieder befahren;
jedoch stoppte hier die Tour an der ersten
heiklen Kletterstelle. Am Boden nach der Kletterstelle ist ein kleiner
Schacht zu sehen, den es laut Vermessung von 1988 eigentlich gar nicht
geben sollte. Hier wartet ebenfalls noch Arbeit im nächsten Jahr.
Unweit der O1 wurde die
Höhle P5 vermessen. Leider endet sie (momentan) nach reichlichen 12 m in einem
zu engen Mäander. Links oberhalb davon öffnet sich jedoch eine flache,
liegende Spalte, über die man möglicherweise doch noch weiterkommen
kann. Die Erkundung konnte jedoch wegen aufkommendem Unwetter nicht
fortgesetzt werden (Arbeiten im Sektor P scheinen das
Unwetter magisch anzuziehen, weshalb man den Sektor wohl besser
Regensektor nennen sollte). Oberhalb des Wanderweges von der Schynigen
Platte zum Faulhorn, im Abschnitt, der durch das Sägistal führt,
wurden in der Steilwand zwei Objekte aufgenommen und damit der
Sektor Q neu eingeführt. Das neue Objekt Q2 ist ein Mäander, deren
Eingang mit einigen räumbaren Steinen verlegt ist, aus dem jedoch
ein kräftiger Wind bläßt. Bei einer Wanderung unterhalb der Steilwand der Schränni
wurden einige potentielle Höhlen in der Steilwand entdeckt. An der Grenze zwischen
Sektoren B und C wurde in der Steilwand die Höhle B18 mit einer
Länge von über 10 m aufgenommen. Erkundung steht noch aus.
Im L1 wurde die Engstelle "Hoffen" noch etwas vergrößert und gegen den
Zulauf von Wasser weiter abgesichert. Verschiedene Bereiche des L1
wurden fotographiert (Engstellen Hoffen und Bangen, Eingangsmäander,
Verließ).
Im Sektor D wurde versucht, einige der ersten aufgenommenen D-Löcher aus
den 90er-Jahren wieder zu finden. Immerhin konnte das D21 identifiziert werden,
da zwischenzeitlich (2016) als D119 wiederentdeckt wurde.
Für 2019 ist das Sägistal-Lager im Vorfeld des Nationalen Kongresses
der Schweiz in Interlaken geplant. Es wird für die Kongress-Teilnehmer
die Möglichkeit angeboten, sich an der Forschungswoche zu beteiligen.
Norbert
28. Juli bis 4. August 2018,
Lager Harzisboden/ Gstepf:
In diesem Jahr fand das Lager mit 13 Teilnehmern wieder in der Hütte des Ski-Clubs Iseltwald statt.
Eine Befahrung galt der Schweiffihöhle, in der weitere Gänge vermessen wurden. Ein etwa 15 m hoher Schacht endet in einer unbefahrbar engen Fortsetzung.
Eine weitere offene Fortsetzung vom letzten Jahr endet als obere Etage im Regensaal. Die insgesamt drei Schwinden in der Höhle sind leider zu eng.
Die Länge der Schweiffihöhle beträgt jetzt 233 m mit einer Tiefe von −62 m. In der Hobbithöhle (Schwabhornhöhle) wurden am Ende der Höhle zwei Engstellen mittels Kamerabefahrung auf mögliche Fortsetzungen untersucht. Beide Stellen erwiesen sich als nicht lohnenswert. Im weiteren Verlauf konnten einige unklare Objekte im oberen Fangisalp- und im Marchbachtal geklärt werden.
Eine Prospektion ins Bödeli (Giesbachtal) zeigte an den Ausläufern des Schweiffi zwei Objekte, die noch näher untersucht werden müssen. Mehrere weitere Ansätze in den Steilwänden konnten mit dem Einsatz einer Drohne inspiziert werden und ergaben keine befahrbaren Höhlen.
Kurz oberhalb des Bödeli wurde die Quelle südlich des Fangisalbbaches im unteren Fangisalbtal näher untersucht. Diese schüttet mehr Wasser als aus dem Fangisalbbachtal herunter kommt. Die Quelle liegt im Hangschutt und es konnte kein Zugang gefunden werden. Etwa bis 20 m oberhalb hört man noch zwischen den Blöcken durch sehr enge Spalten das Wasser fließen.
Im Jahr 2019 ist, wie das Sägistal-Lager, auch das Lager Gstepf in der Woche vor dem Nationalen Kongresses der Schweiz in Interlaken geplant.
Henning
Juni 2018,
Wochenend-Tour Harzisboden/ Gstepf:
Die beim letzten Lager auf Harzisboden/ Gstepf im Sommer 2017 ausgemachte potentielle
Höhle im oberen Giesbachtal am Hundsschepf wurde im Rahmen
einer Wochenendaktion mit drei Teilnehmern Ende Juni 2018 besucht.
Es handelt sich hier um eine zirka 30 cm hohe und 50 cm
breite Schichtfuge, aus dessen kompletten Querschnitt Wasser austritt.
Im nähren Bereich gibt es weitere Stellen auch oberhalb, aus
denen ebenfalls kleine Mengen Wasser austreten.
Henning
22. bis 29. Juli 2017,
Lager auf Harzisboden/ Gstepf:
Auch in diesem Jahr fand ein Lager mit 14 Teilnehmern in der
Hütte des Skiclubs Iseltwald statt.
Gleich drei Befahrungen fanden in der im letzten Jahr gefundenen
Schweiffihöhle statt. Insgesamt wurden knapp 170 m Länge und
62 m Tiefe vermessen, weitere etwa 50 m Gang und mehrere Fortsetzungen
sind bekannt. Eine offene Verbindung zur Bärenhöhle wurde
nicht gefunden, obwohl nach Vermessung ein Gang der
Schweiffihöhle bis auf wenige Meter an die Bärenhöhle
herankommt.
Eine Prospektion vom Sattel zwischen Schwabhorn und Fulegg direkt
hinab in Fangisalbtal bis kurz vor der Schweiffihöhle ergab
erstaunlich viele potentielle Höhleneingänge (Schächte)
ähnlich dem der Schweiffihöhle an den Felswänden. Mit
dem Fotoapparat wurde weit oben im Giessbachtal ein Bach, der sehr
deutlich erkennbar aus einer Höhle kommt, entdeckt. Der Eingang
dürfte sich in etwa 2300 m Höhe befinden, etwa 30
Höhenmeter unterhalb des Wanderwegs zwischen Hagelseelwli und
Häxeseewli im Hiendertellti am Hundsschepf. Eine weitere
Prospektion führte vom Harzisboden ins Marchbachtal nördlich
des Hilfenen Richtung Giessbachtal. Durch dichte Nebelwolken selbst im
Tal gab es wenig Aussicht auf die Hänge des Hilfenen. Einige
Koordinaten nahmen wir noch an den Dolinen auf Leimeren.
Das Wetter hat dieses mal nicht mitgespielt. Bis auf den Sonntag nach
der Anfahrt gab es fast jeden Tag reichlich Regen.
In der letzten Juli-Woche fand das ISAAK-Forschunglager
im Sägistal statt. Neben acht Höhlenforschern
aus Deutschland und der Schweiz nahmen auch fünf
Kinder im Alter von 10…11 Jahren teil und legten
so den Schwerpunkt des Lagers auf die Nachwuchsförderung.
Leider spielte das Wetter dieses Jahr überhaupt nicht
mit und mehrere Tage konnten wegen Dauerregen kaum genutzt
werden.
Im O- und P-Sektor wurden mehrere Objekte aufgesucht und
Katasterprobleme abgeklärt. Interessante Objekte sind
hier nach wie vor die Höhlen P2, P3, P5 und P6, die
auf ihre Erforschung warten, jedoch nur mit Sicherung bzw.
Seil befahren werden können. Überraschend wurden
im Sektor O zwei neue Höhlen gefunden (O16, O17), die
mit schräg einfallenden Schächten und deutlicher,
akustisch wahrnehmbarer Wasseraktivität recht
vielversprechend zu sein scheinen. Der O16 konnte bis zu einer
kleinen Kammer befahren werden, von der ein Mäander
abgeht, allerdings der Zugang (noch) zu eng ist. Im Sektor
C konnten ebenfalls einige Fragezeichen abgeklärt werden.
Im Sektor G wurde begonnen, zu prospizieren. Die von weitem
sichtbaren Eingänge im oberen Drittel der Schränni
entpuppten sich (wie befürchtet) als Auswitterungen. Allerdings wurden einige
interessante Spalten gefunden. In diesem Bereich der
Schränni gibt es auch viele große herabgestürzte
Blöcke, die kleine Trümmerhöhlen (boulder caves)
bilden. Im Anschluß wurde im Sektor E noch ein wenig
weiter prospiziert.
Am Schwabhorn wurde der Eingang der Hobbithöhle besucht
und auf Harzisboden einige unserer thüringer Kollegen,
die zeitgleich Forschungswoche auf Harzisboden/Gstepf machten,
getroffen.
Der Besuch im L1 war für die Kinder der Höhepunkt,
jedoch aufgrund des nassen Wetters auch sehr feucht: es gab
fast überall starke Tropfstellen und auf dem Rückweg
war das Desinfektionsbad vollgelaufen, so daß es erstmal
ausgeschöpft werden mußte. Der Besuch wurde genutzt,
um die Spits am Abstieg zum Verließ zu pflegen und im
Rittersaal Fotos zu machen.
Norbert
30. Juli bis 6. August 2016,
Lager auf Harzisboden/ Gstepf:
Abseilen zur Schweiffihöhle (Foto: Andrea von Keitz).
Zwei Wochen nach dem Sägistal-Lager fand im benachbarten
Harzisboden/Gstepf das diesjährige Lager unserer thüringer
und sächsischen Kollegen (wieder in der Hütte des Skiklubs
Iseltwald) statt. Neben Untersuchungen kleinerer Objekte (z. B. im
Gebiet des Nügfundenlands oder an der Nordseite des Hilfenen)
wurde eine sehr interessante neue Höhle auf dem Schweiffi mit
potentiell viel Neuland entdeckt: Anhand von Fotos von vorigen Lagern
war eine schräg liegende, teilweise aufgeweitete Kluft an der
Felswand unterhalb der Einheimischen bekannten Bärenhöhle
ins Interesse gerückt. Hier wurde nun etwa 7 m unterhalb des
Geländes in der Felswand der Eingang zu einem Schacht entdeckt.
Die Klufthöhle wurde daraufhin auf etwa 100 m Länge und etwa
35 m Tiefe befahren. Oberhalb eines weiteren Schachtes war das Seil zu
Ende und die weiter Erkundung auf das nächste Jahr verschoben.
Abschließend wurden die vorderen Räume der Hobbithöhle
befahren sowie einige Fragezeichen zwischen dem Sattel des Schwabhorns
und oberhalb der Hobbithöhle erledigt. Die Aussicht auf Neuland
in der Schweiffihöhle, deren Vermessung und die Erkundung der
offenen Kluft am Hilfenen stellen gute Vorraussetzungen für ein
hoffentlich gut besuchtes Lager 2017 dar.
Im Rittersaal des L1. (Foto: Norbert).
Nach fünf Jahren Pause haben wir in der Woche vom 16. bis 23. Juli 2016 das Höhlenforscherlager im Sägistal wieder belebt. Diesmal hatten wir nicht nur Unterstützung von der SGH Bern, sondern auch großartige Unterstützung von der SGH Interlaken. Die lange Pause scheint dem Interesse am Sägistal sogar eher zuträglich gewesen zu sein. Am ersten Wochenende hatten wir um die 20 Höhlenforscher mit Nationalitäten aus Schweiz, Deutschland, Belgien und sogar Kanada. Der Rest der Woche waren etwa 8 bis 10 Höhlenforscher dabei. Für Abwechslung und Unterstützung sorgten auch einige Kinder zwischen 5 und 11 Jahren (von Rolf und Chrigel), die für manche Engstellen die genau richtige Größe (bzw. Kleinheit) hatten.
Nach einer regenreichen Vorwoche mit einer Schneefallgrenze bis unter 1700 m verwöhnte das Wetter unser Sägistal-Lager mit blauem Himmel und Sonne pur. Lediglich Ende der Woche gab es etwas unbeständigeres Wetter und in der Nacht Regen. Das schöne Wetter und die große Anzahl Leute nutzend haben wir in den ersten Tagen auf der Schränni im Sektor D einen großen Abschnitt systematisch prospiziert und etliche Kleinobjekte aufgenommen und bearbeitet. Interessant sind hier eine große Abrißspalte mit über 120 m vermessener Ganglänge (D150, D151) und eine kleine Höhle (D143), die sich am Rand eines Einsturztrichters nach einer kleinen Grabung offenbarte. Der Sektor K wurde besucht und die noch offenen Objekte bearbeitet. Im Anschluß ging es in den Sektor L, wo im L3 der niedrige Schneestand genutzt wurde, um potentielle Fortsetzungen (z. B. in Richtung L1) abzuklären leider ohne Erfolg: die beiden gefundenen Fortsetzungen sind hoffnungslos verschottert. Sowohl im Sektor D als auch in K und L konnten die vorläufigen Objektbezeichnungen "XX" aus dem Jahr 2000 den eigentlichen Höhlen zugeordnet werden. Bei anderen Höhleneingängen, die im Jahr 2000 mit GPS eingemessen aber bisher nicht wiedergefunden wurden, konnten Fehlerquellen identifiziert werden, so daß beim nächsten Lager (die nun sicher wieder jährlich stattfinden werden) hoffentlich diese auch bearbeitet werden können. In diesem Zusammenhang konnte z. B. die vermißte Höhle B6 "wiedergefunden" werden, die 2002 fälschlicherweise als B17 aufgenommen wurde.
Am Donnerstag wurde der L1 besucht und neben der Fortführung der Fotodokumetation wurde nun endlich der Idioteneinsatz vermessen. Dieser endet momentan an einem "unzeichenbaren" und unpassierbaren Bereich. Allerdings besteht hier Hoffnung, durch gezielten Meißel-Einsatz noch ein paar Meter weiterzukommen. Im L1 bleibt immer noch das Neuland 2008 zu erforschen und zu vermessen. Zum Abschluß der Woche haben wir den Sektor F anprospiziert, der jedoch leider hauptsächlich nur aus verblockten Karrenspalten und Klüften zu bestehen scheint. Hoffentlich ist Sektor G (oberhalb von F) reicher mit Höhlen gesegnet.
Zu erwähnen wäre noch, daß wir ein hübsches Höhlenforscher-Brettspiel kennenlernen und weiterentwickeln durften. Wir sind gespannt, was daraus noch wird. Ein Nebeneffekt beim Erstellen einer neuen Vorlage auf Basis des Oberländers war, daß wir noch einige ungeklärte Fragezeichen in der Oberländer-Höhle entdeckt haben.
Außerdem haben wir versucht, uns für die Bergschaft nützlich zu machen. Rund um den Stall haben wir die ausufernden Bestände des Berg-Sauerampfers abgesenst. Wenn das nicht regelmäßig gemacht wird, schrumpft die beweidbare Fläche immer mehr.
Alles in allem war das Lager wieder sehr schön und sehr erfolgreich. Das Interesse am Sägistal scheint bei etlichen Leuten geweckt worden zu sein, was Hoffnung auf eine neue Kontinuität macht. Hervorzuheben ist auch die unglaublich gute Konstellation, die sich mit Chrigel als Höhlenforscher und Mitglied sowohl in der Bergschaft als auch im Fischereiverein ergibt. Sein unermüdlicher Einsatz beim Organisieren und Durchführen der Materialstransporte bereits vor dem Lager hat letztendlich zu dem guten Lager beigetragen, wofür ihm und seiner Familie ganz herzlich gedankt ist.
Für das nächste Lager ist die Einrichtung der ersten Schächte im Oberländer und Chessiloch geplant, um die noch unbekannten Schlote im Bereich Büchsebode (Chessiloch) und Mosaikboden/ Gruft/ Namenloser Schacht (Oberländer) zu erforschen. Außerdem wartet das St. Orestloch nach wie vor auf unsere abschließende Bearbeitung der wasserführenden Kaskadenstrecke.
Norbert
2. bis 9. August 2014,
Lager auf Harzisboden/ Gstepf:
Nach einem Jahr Pause fand 2014 wieder ein Forschungslager auf der Bättenalp/ Harzisboden statt. Basis war erneut die Hütte des Skiclubs Iseltwald auf dem Gstepf; vielen Dank an Rolf und Megi für die unkomplizierte Abwicklung. Es kamen immerhin insgesamt 15 Teilnehmer plus Wachhund Chessi zusammen. Mitstreiter waren Ralf und Odette, Mareike und Christoph, Henning, Vera, Lotte und Jonathan, Beate und Ingolf, Biggi und "Hase" Jens sowie Mario, Robert und Jens.
Neben diversen mehr oder weniger touristischen Unternehmungen wurde selbstverständlich auch Höhlenforschung betrieben. Im Vordergrund stand dabei die 2012 begonnene Neuaufnahme des Bättenalpschachtes. Der Ausbau wurde nach unten fortgesetzt. Der tiefste erreichte Punkt liegt bei etwa 89 m unter dem Eingang; die vermessene Polygonlänge kann mit 121 m angegeben werden. Nach dem letzten Messpunkt ist das Höhlenende noch nicht erreicht, die Fortsetzung jedoch für normal gebaute Höhlenforscher am Seil einfach zu eng. Einige Meter Seil mussten unterhalb des tiefsten Punktes in der Höhle verbleiben, da diese nach einem Vorstoßversuch nicht mehr geborgen werden konnten. Im Übrigen wurde alles Material ausgebaut und die Bearbeitung beendet.
Im Eiszwerglischacht war zunächst festzustellen, dass die zur Abdeckung installierte Plane nach inzwischen vier Jahren doch deutliche Alterserscheinungen zeigte; ein Längsriss hatte für sehr konzentrierten Ablauf von Schmelz- und Niederschlagswasser in die Spalte gesorgt. Der Schnee- und Eispfropfen lag mit seiner Oberkante etwa 4 … 5 m unter dem Niveau vom August 2012. Die sonst nur mühsam durch den Firn erreichbare, jedoch zu schmale Fortsetzung konnte nach der Abseilstrecke direkt "zu Fuß" erreicht werden. Jedoch zeigt sich auch bei diesem sehr niedrigen Eisstand leider kein befahrbarer Weiterweg.
In der Hobbithöhle wurde die angestrebte Vermessung der Außengrenzen der Gruselhalle durchgeführt. Im Ergebnis ist festzustellen, dass sich die Halle in SW-NE-Richtung auf immerhin 35 m Breite erstreckt. Die Höhe der zu großen Teilen mit riesigen Blöcken gefüllten Halle liegt bei etwa 10 m.
Die Fortsetzung der Oberflächenprospektion oberhalb der Hobbithöhle erbrachte zwar nicht den erhofften "kurzen" Zugang, aber zumindest ein weiteres Objekt, welches noch einer näheren Untersuchung bedarf. Eine weitere Oberflächentour in das Waldgelände unterhalb Harzisboden (Nügfundenland) brachte einige hoffnungsvolle Ansatzpunkte. Die am meisten Erfolg versprechende Stelle wurde wegen des starken kalten Luftzuges mit dem Arbeitsnamen "Klimaanlage" bedacht.
Jens
6. September 2014,
Kulturlandschaftpreis für die Botchenalp:
Lottis Alp auf der Botchen ist in diesem Jahr mit dem
Kulturlandschaftpreis Oberland-Ost ausgezeichnet worden. Der
Preis würdigt besonders wertvolle Kulturlandschaften.
Wir haben zusätzlichen Infos und Fotos von den Höhlen
die Nominierung tatkräftig unterstützt. Im Jahr 2007
war mit der Bättenalp bereits eine Alp, in der auch ein
ISAAK-Forschungsgebiet liegt, mit dem Kulturlandschaftpreis
ausgezeichnet worden.
4. bis 11. August 2012,
Lager auf Harzisboden/ Gstepf:
Es ging in diesem Jahr recht beschaulich zu in der Hütte auf dem Gstepf. Die insgesamt elf Teilnehmer hatten immerhin alle zur gleichen Zeit am Frühstückstisch Platz. „Wir“ waren in diesem Jahr Ralf und Odette, Mareike und Christoph, Henning, Vera, Lotte und Jonathan sowie Mario, Thomas und Jens.
Die wesentlichen Aktivitäten konzentrierten sich auf drei Objekte.
Mittelteil der Großen Halle, Hobbithöhle (Foto: Ralf Brand).
Eiszwerglischacht: Der Schnee- und Eispfropfen hatte durch die Abdeckung und Tropfwasser an der NW-Seite arg gelitten. Ein Grabungsversuch an der Sohle war jedoch erfolglos. Es gibt aber in Sichtweite des bisherigen Endpunktes möglicherweise eine Vergrößerung des Querschnittes – muss noch untersucht werden. Die Plane wurde in verbesserter Konstruktion wieder montiert.
Hobbithöhle: Die Versuche dem Wasser in die Blaumeiselspalte zu folgen wurden erfolglos abgebrochen und beendet. Die Höhle ist in Sachen Prospektion faktisch abgeschlossen. Der im Vorjahr ausgesetzte Datenlogger der ETH Zürich wurde geborgen. Die Möglichkeit eines Zustieges in den großen Schacht von außen muss nach genauer Oberflächenvermessung noch einmal geprüft werden. Auch steht noch die Detailvermessung zumindest der Außengrenzen der Gruselhalle an.
Bättenalpschacht: Das bereits 1988 und 1991 durch den VHBO untersuchte Objekt wurde bis etwa −70 m befahren. Neue Fixpunkte (Schwerlastanker, SW 17 !) wurden gesetzt. Es bieten sich noch offene, nicht erforschte Fortsetzungen nach beiden Seiten sowie beachtliches Potential nach der Tiefe. Fallende Steine poltern ab dem tiefsten erreichten Punkt sicher noch drei bis vier Sekunden.
Im Rahmen der Oberflächenprospektion kamen zahlreiche neue Objekte zumindest als Koordinate dazu. Ach ja, und ein neues Qualitätskriterium müssen die Höhlen im Forschungsgebiet zukünftig erfüllen. „Aufrecht stehend“ wurde als neuer Standard definiert ;-)
Jens
6. bis 13. August 2011,
Lager auf Harzisboden/ Gstepf:
Größerer Raum im Gemsloch (Foto: Henning Harzer).
Das diesjährige Lager fand zwar unter etwas verringerter, aber immer noch recht reger Beteiligung statt. In der Spitze bevölkerten immerhin neun Erwachsene sowie vier potentielle Nachwuchsforscher die Hütte des Skiclub Iseltwald auf dem Gstepf.
Die Hobbithöhle (zwei Befahrungen am Samstag und am Mittwoch) hat zum wiederholten Male gezeigt, dass mit ihr leichte Siege nicht zu machen sind. Der große Schacht wurde dank des noch vorhandenen Seils erklommen und das obere Ende genauer inspiziert. Die Fortsetzung am oberen Schachtende scheint machbar, wenn einige Zentimeter Gestein beseitigt werden – eine Aufgabe für das nächste Jahr. Der Weiterweg nach unten führt dem Wasser hinterher und wird noch durch eine einen Meter etwas zu enge Strecke behindert.
Etwas oberhalb des Ablaufes befindet sich ein aktiver Tropfwasserzutritt in der Decke. In 1,5 m Entfernung ist ein befahrbares Profil zu sehen, welches unmittelbar über der unteren Hallendecke verlaufen muss.
In der großen Halle wurde im Rahmen eines Projektes der ETH Zürich zum Paläoklima ein Datenlogger zur Aufzeichnung des Temperaturgangs eingebaut.
Die Abdeckung über dem Eiszwerglischacht hat den Winter nicht ganz unbeschadet überstanden; eine der beiden Verstrebungen für das Firstseil war seitlich weggedrückt worden und die Plane lag damit direkt auf dem Schacht. Es entstanden aber in dem Eispfropfen etwa zwei Meter tiefe Tropfkrater, die sicher wesentlich zum Abschmelzen beigetragen haben. An der Sohle war 1,5 m weniger Schnee vorhanden als letztes Jahr, was aber bestimmt auch am schneearmen Winter 2010/11 gelegen hat. Ein Teil der Schachtsohle war frei von Eis und besteht aus Geröll. Etwa in der Schachtmitte besteht bei entsprechenden Schneeverhältnissen eventuell die Möglichkeit, an der Wandung weiter nach unten zu gelangen. Hier muss sich jedenfalls der Abfluss für das Schmelzwasser befinden.
Das bereits 2009 entdeckte Objekt Schwerer Stein wurde mittels Motorwinde geöffnet. An der etwa 6 m tiefen Sohle führt eine teils sehr enge Spalte weiter nach unten; Fortsetzungspotential ist gegeben.
Im Gebiet des Hilfenen wurden zwei im Vorjahr entdeckte Objekte befahren, davon ist das Gemsloch ein streckenweise sehr schön versinterter Mäander, den wir im nächsten Jahr noch vermessen müssen. Die Höhle ist bei 3 bis 4 m Höhe rund 20 m lang.
Nördlich der Hütte etwas oberhalb der Straße wurden noch die beiden Objekte Obere und Untere Schöne Aussicht erkundet. Es handelt sich um zwei unweit voneinander liegende Schächte mit je etwa 15 m Tiefe und untertägiger Rufverbindung. Mit etwas Aufwand kann in beiden Schächten gegraben werden; Potential nach unten ist jedenfalls vorhanden.
Im Rahmen von Prospektionstouren wurden der Bereich zwischen Litschgiburg und Bättenalpburg (N-Seite des Sattels) sowie die Schweiffi (südöstlich des Hilfenen auf der rechten Seite des Fangisalpbaches) untersucht.
Jens
29. Juli bis 7. August 2010,
Lager auf Harzisboden/ Gstepf:
Hobbithöhle, im Großen Schacht (Foto: Ralf Brand).
Das diesjährige Lager war mit insgesamt 20 Teilnehmern
sehr gut besucht. Bei mäßigem Wetter wurden die im
Vorjahr begonnen Arbeiten fortgesetzt. In der
Hobbithöhle konnte der Schacht in der großen Halle
bezwungen werden; die Fortsetzung besteht leider nur aus
einem schmalen Gerinne, welches wohl gerade so passierbar
ist. Ein Befahrungsversuch ist für das nächste Jahr
geplant. Desweiteren wurden zwei recht junge Schächte
bzw. Schlote unmittelbar neben der großen Halle
untersucht; beide bieten trotz guten Echos keine befahrbare
Fortsetzung. Die Grabung im "Alten Weg" endet nach zehn
Metern in einem aktiven Abzweig nach unten, der jedoch
verblockt und wegen der räumlichen Enge auch nicht zu
beräumen ist. Die gesamte Höhle wurde erstmals
fotografisch aufgenommen.
Nachdem die Alpgenossenschaft zugestimmt hatte, konnten wir
über dem Eiszwerglischacht eine Abdeckung installieren,
die über den nächsten Winter dort verbleibt. Wir
hoffen auf eine Verringerung des Eispfropfens am
Schachtgrund, um dann weiter vordringen zu können.
In der Oberflächenprospektion wurden GPS-Koordinaten
zahlreicher Objekte aufgenommen; einige versprechen mit etwas
Aufwand vielleicht doch mehr als eine bloße
Nummerierung. Erstmals wurde eine gezielte Tour in das
Gebiet des Hilfenen zur Prospektion unternommen; mehrere
Objekte warten auch hier auf eine
Untersuchung im nächsten Jahr.
Abseilen im Eispalast (Foto: Drompf).
Das ISAAK-Forschungslager im Sägistal fand dieses Jahr vom 24. bis
31. Juli 2010 unter Beteiligung von 12 Höhlenforschern statt.
Der Schwerpunkt des Lagers war die weitere systematische Bearbeitung
der Schränni, vor allem der Sektoren C und D. Dazu wurde erstmals
ein Außenlager direkt auf der Schränni (oberhalb des C26)
mit Zelten durchgeführt, während das Hauptlager wie in den
letzten Jahren im Stall der Bergschaft am See eingerichtet wurde.
Das Außenlager erlaubte für drei Tage eine effektive
Bearbeitung der oberen Teile der Schränni in den Sektoren
C und D. So wurde die komplette Prospektion des zentralen und
westlichen Teils des Sektors C abgeschlossen und etliche neue
Objekte in den beiden Sektoren entdeckt und bearbeitet. In einer
Senke am östlichen Fuße des Furggenhorns wurde der
"Eispalast" (C113/C115) entdeckt und bearbeitet, eine
Höhle mit einem vereisten Saal ("Funkelsaal") voll
von Eiskristallen und Eisstalagmiten, die durch zwei Eingänge
begehbar ist. Nahe an der Abbruchkante wurde eine tektonische
Höhle von beachtlicher Länge gefunden und vermessen
(D96/D98) und unweit des C26 wurde überraschend noch ein
großer Eingang gefunden (C120). Im Sektor C wartet nun
noch der östliche Teil auf eine systematische Prospektion.
Außerdem haben wir im Sektor E die systematische Prospektion
begonnen und 26 neue Objekte gefunden, von denen jedoch nur wenige
wirklich interessant zu sein scheinen (z. B. E8).
Leider gab es in diesem Jahr wieder sehr viel Schnee in bestimmten
Höhlen (z. B. im Bauländer oder in Höhlen im Sektor
O), so daß deren Bearbeitung nicht in Angriff genommen werden
konnte. Für das nächste Jahr ist eine Variante mit
Außenlager im Sektor M angedacht, um einige offene Objekte
in den Sektoren M und O intensiv zu bearbeiten (z. B. M1,
"Holländer" M15, O2, O15).
Norbert
30. Juli bis 8. August 2009,
Lager auf Bättenalp/ Harzisboden:
Das diesjährige Lager brachte mit insgesamt 17
Leuten eine
recht hohe Teilnehmerzahl und mit Prue aus
Neuseeland den Gast mit dem wohl bisher weitesten
Anreiseweg (natürlich nicht direkt, sondern im
Rahmen eines sowieso anstehenden Urlaubs in
Deutschland). Basis für alle war mittlerweile
zum vierten Mal die Hütte des Skiclub
Iseltwald auf dem Gstepf.
Am Anfang stand erstmals ein Gastbesuch bei dem
teilweise parallel laufenden Lager im Sägistal
(Mario, Jens). Vielen Dank für die freundliche
Aufnahme – beim nächsten Mal bringen wir nach
Absprache auch gern mehr frische Fressalien mit.
Hauptaugenmerk lag zumindest im Vorfeld auf der
weiteren Bearbeitung der Hobbithöhle /
Schwabhornloch. Hier konnte ein etwa 20 m hoher
Schacht am unteren bekannten Ende bis etwa 15 m
erstiegen werden, dann musste für dieses Jahr
wegen Erschöpfung des im Seil Hängenden
(Henning), Unterkühlung des Sichernden (Ralf)
und fortgeschrittener Zeit abgebrochen werden.
Parallel dazu konnte die erste Engstelle deutlich
erweitert werden (Norbert, Haubi) und eine Umgehung
für die Engstellen unterhalb der Gruselhalle
gefunden und vermessen werden (Haubi, Jens).
Desweiteren wurden am unteren Ende des Bachgangs zwei
nach oben führende junge aktive Schächte
gefunden und teilweise vermessen –
Fortsetzungspotential ist gegeben. Die Grabung im
"Alten Weg" am unteren Ende der großen Halle
wurde nach wenigen Metern wegen Durchnässung
zunächst erstmal zurückgestellt und muss
wohl weiter vorn neu begonnen werden.
Der unweit der Hütte befindliche
Eiszwergli-Schacht wurde unter Beteiligung fast
Aller (einschließlich des
Höfo-Nachwuchses) erneut befahren, um eine
mögliche Fortsetzung unter dem Schneepfropfen
zu suchen und die Chancen für eine Abdeckung
des Schachtes abzuschätzen. Dank Marios
Initiative wurde beschlossen, die Alpgenossenschaft
formal um Erlaubnis hierfür zu bitten und
dieses Unternehmen im nächsten Jahr (erneut)
anzugehen.
Im Zuge der Oberflächenprospektion wurden
oberhalb der Hütte sowie unterhalb Harxisboden
zahlreiche Objekte entdeckt bzw. endlich mal
besucht und vermessen: Gemeinsames
Geißbockloch (abgeschlossen), MM-46
(abgeschlossen), Wiesendoline (aktiv, Grabung
sinnvoll), Moosschacht (abgeschlossen), Echoschacht
(abgeschlossen) – um nur einige zu nennen. Alle
Objekte wurden mit Koordinaten und Höhen
mittels GPS eingemessen und sollen in Vorbereitung
des nächsten Lagers in ein Sektorensystem nach
dem Vorbild Sägistal (beginnend mit Sektor Q)
überführt werden.
Bis zu 14 Höhlenforscher beteiligten sich vom
25. Juli bis 1. August 2009 am
ISAAK-Forschungslager im Sägistal. Bei bestem
Wetter wurde viel Neuland erkundet und
vermessen sowie zahlreiche neue Objekte
entdeckt.
Eines der Hauptziele des Lagers war die
Vermessung des 2008 entdeckten Neulandes im
L1. Innerhalb von zwei Tagen wurden über 200
m Neuland in den Minen von Moria vermessen.
Leider enden die Gänge in diesem Teil der
Höhle entweder an zu engen Mäandern, im
Sediment oder am Versturz (wie z. B. Kankras
Tunnel, der offenbar bis dicht unter die
Oberfläche zieht). Im Lehmgang und im Verließ
wurden mit dem Klettermast Mäander entdeckt
und vermessen. Die dabei gefundene Kegelbahn
zieht ebenfalls bis dicht unter die
Oberfläche. Mit über 300 m Neuland im L1 ist
die Höhle jetzt über 1000 m lang. Im nächsten
Jahr werden wir uns den im Jahr 2002
entdeckten Idioteneinsatz genauer unter die
Lupe nehmen.
Der Bauländer hatte dieses Jahr wieder sehr
viel Schnee. Das hielt einige von uns aber
nicht auf, zumindest den ersten Teil bis auf
-35 m (Kopf vom P12) freizugraben. Leider
verhinderten Schnee und Eis die weitere
Erforschung des tieferliegenden Mäanders mit
dem Scuro-Duft. Es konnten aber noch einige
Fragezeichen im Eingangsschacht bzw. über dem
P12 geklärt werden.
Im Sektor C wurde intensiv und systematisch
prospiziert. Die Eingänge der meisten uns
bekannten Objekte wurden mit Theodolith
eingemessen, sowie zahlreiche Kleinobekte
abgeklärt und dokumentiert. So wurde u. a. im
C26 ein neuer Schacht entdeckt und eine
Rufverbindung zum Ice Crawl (C27) gefunden.
Der Ice Crawl ist inzwischen übrigens
komplett ohne Eis. In den kommenden Jahren
warten einige interessante Objekte im Sektor
C auf unsere Erforschung.
Ende der Woche bekamen wir Besuch vom
benachbarten ISAAK-Lager auf Harzisboden/
Gstepf.
Das diesjährige Lager war wieder ein sehr
erfolgreiches Lager. Auch wenn es so scheint,
als wenn momentan die großen
Forschungsobjekte nahezu abgeschlossen sind,
bieten einige Neufunde im oberen Teil der
Schränni Hoffnung auf weitere spannende
Großobjekte. Hinzu kommt, daß in Sektoren M
und O noch immer nicht alle bekannten Höhlen
erforscht wurden und etliche Objekte sehr
wenig Schnee haben.
Norbert
20. bis 23. August 2008,
Lager auf Bättenalp/ Harzisboden:
Vom 20. bis 23. August 2008 fand das in diesem Jahr verkürzte
ISAAK-Lager Harzisboden/ Gstepf statt. Mit insgesamt fünf
Teilnehmern war das Interesse nicht gerade
riesig, was aber sicherlich auch an dem Termin (Ferienende in mehreren
Bundesländern) sowie dem kurzen Zeitraum lag.
Wesentlichstes Ergebnis war die Fortsetzung der Erforschung der
Hobbithöhle/ Schwabhornloch. Wir konnten das bis dato
bekannte Ende der Höhle bezwingen, reichlich 130 m
Neuland in Augenschein nehmen und anschließend vermessen.
Nach mehreren Engstellen bietet sich eine etwa 40 m lange
und 10 bis 12 m breite Halle mit einer
Sohle aus Blockschutt, an deren tiefstem Punkt ein Bach in einer nicht
befahrbaren Spalte verschwindet. Der genannte Punkt liegt bei
−62 m unter Niveau Eingang.
Eine Möglichkeit zur Fortsetzung bietet ein derzeit noch
zu enger Gang, welcher mit einigem Grabungsaufwand auf befahrbare
Maße aufgeweitet werden kann. Diese
Aufgabe sowie eine detaillierte Vermessung der bisher bekannten
Bereiche stehen für das nächste Jahr vor uns.
20 Jahre Sägistal-Forschung (Foto: Norbert).
Mit dem Sägistal-Lager vom 9. bis 16. August
2008 feierte die ISAAK 20 Jahre Forschung im
Sägistal. Trotz geringer Teilnahmerzahl von
sechs Höhlenforschern aus Deutschland,
Belgien und der Schweiz konnten während des
Jubiläums-Lagers einige Erfolge verbucht
werden.
Das gegenwärtige Hauptforschungsobjekt
Bauländer konnte wegen des geringen
Schneestandes in der Höhle erstmals bis zum
tiefsten Punkt befahren und vermessen werden.
Der Eingangsschacht ist etwa 57 m tief. In
einer Tiefe von etwa 45 m wurde ein
horizontaler Mäander gefunden, der bisher mit
reichlichen 30 m vermessen wurde, aber nach
einer engen Passage noch Potential für
Neuentdeckungen hat.
Die Höhle L1 ist nach wie vor für
Überraschungen gut. Im "Letzten Mäander"
nach der "Kondenstropfenröhre" wurde beim
Abklären mehrerer Fragezeichen ein weiterer,
größerer und bewetterter Mäander mit
mehreren Abzweigungen entdeckt. Er erinnert
sehr stark an die Entdeckung des
Eingangsmäanders nach "Hoffen und Bangen",
mit dem Unterschied, daß der neuentdeckte
Mäander nach oben zieht. Dieses Neuland
wartet auf seine Vermessung im nächsten Jahr.
Neue Fragezeichen sind in der
Kondenstropfenröhre und an der Decke des
Verlieses aufgetaucht.
Außerdem wurden zahlreiche Objekte in den
Sektoren C, O und P abgeklärt (z. B. C1, C2,
C33, C34) bzw. deren Eingänge eingemessen und
fotografiert.
Norbert
B O D E N L O S :
Die ISAAK-Publikation
Die fünfte Ausgabe des Bodenlos ist fertig!
Das aktuelle Heft ist thematisch zwei Objekten der Region Beatenberg
gewidmet: dem Akkordloch und dem Känzelischacht. Das Akkordloch
war lange Zeit ein kontroverses, aber auch enthusiastisch
vorangetriebenes Grabungsobjekt oberhalb des Thuner Sees.
Mit der Räumung der Technik im Jahr 2004 wurde die Grabung
endgültig aufgegeben. Als würdigen Abschluß der Arbeiten
im Akkordloch ist der Hauptteil des neuen Bodenlos
einer umfassenden Dokumentation der Höhle sowie deren
Grabungsgeschichte gewidmet. Desweiteren wird die Beschreibung und
der Höhlenplan des Känzelischachts, einer Spaltenhöhle
oberhalb Beatenbergs, veröffentlicht.
Zu beziehen über Lothar Huber,
Tulpenweg 1; D-76669 Bad Schönborn.
Norbert
11. bis 18. August 2007,
Sägistal-Ersatzlager auf der Chromatte:
Im A2 (Sieben Hengste) (Foto: Norbert).
Nach dem von der Bergschaft bemühten "Hüttenverbot" im Sägistal sind wir in diesem Jahr auf die Chromatte ausgewichen, wo es noch einige Objekte im Bereich Beatenberg, Sieben Hengste und Haglätsch zu bearbeiten gibt. Von den vielen Leuten, die für das Sägistal fest zugesagt hatten, blieben am Ende nur noch vier übrig (Rolf aus der Schweiz, Paul aus Belgien, Sebastian und Norbert aus Deutschland). Jedoch unterstützen uns während der Woche an verschiedenen Tagen auch verschiedene Leute der SGH Bern (Scuro, Tanja, Pascal, Sabine, Dänu, Hanspeter) und SGH Lenzburg (Xavier).
Im Hälischacht wurde eine Engstelle mit zwei Sprengungen geöffnet. Danach wurden zwei Schächte und eine Versturzhalle entdeckt. Der erste Schachtbereich (Glockenschacht) konnte während der Woche abschließend vermessen und dokumentiert werden. Der zweite Schacht bleibt noch als Fragezeichen für spätere Forschung. Der Känzelischacht wurde nochmals befahren und, da von früheren Vermessungen nur noch die Vermessungsdaten und keine Zeichnungen vorhanden waren, gezeichnet. Damit kann dieses Objekt oberhalb von Beatenberg auch als abgeschlossen gelten. In der Haglätschhöhle wurden mehrere Schlote erkundet, erschlossert und teilweise gezeichnet (die schon vermessen waren). Der "Drompf"-Schlot, unmittelbar neben der Highway-Junction ergab in der Folge etwa 145 m sehr schönes Neuland und die neue Gesamtlänge der Höhle überschritt damit die 7 km-Marke!
Im A2-Laubenegg wurde die Einrichtung bis und mit Chlousebiwak geprüft und wo nötig instandgestellt und das alte Biwak entrümpelt. Unweit von diesem Biwak gibt es lohnende Ziele, um die Forschung wieder aufzunehmen. Außerdem wurde noch im F1 und in der Birenhöhle III gegraben.
Ein Treffen mit dem Präsidenten der Bergschaft Inner-Iselten ist leider nicht zustande gekommen. Er hat momentan überhaupt kein Interesse an einem Kontakt zu uns Höhlenforschern. So ist leider eine gute Chance, sich persönlich kennenzulernen, nutzlos verstrichen.
Norbert
28. Juli bis 4. August 2007,
Lager auf Bättenalp/ Harzisboden:
Das Lager auf Gstepf/ Harzisboden fand unter zahlreicher Teilnahme
schweizer und deutscher Höhlenforscher statt. Auf der Bättenalp
konnten verschiedene Schächte bearbeitet werden (v.a.
Eiszwerglischacht), da sie dieses Jahr wenig Schnee bzw. Firn
hatten. In der Botchenhöhle wurde ein Tauchvorstoß unternommen, mit
dem einige Meter Neuland unter Wasser erreicht wurden, jedoch kein
Durchbruch. Enorm hoher Personal- und Technikaufwand für die Tour
selbst sowie Vor- und Nachbereitung. Ein Schwerpunkt lag
selbstverständlich auf der im letzten Jahr wiederentdeckten
Hobbithöhle (vermutlich Schwabloch). Während vier Befahrungen wurden
bekannte Teile vermessen und eine Fortsetzung nach unten freigelegt.
Hinter mehreren Engstellen gibt es eine große Halle ("Gruselhalle")
mit etwa 30 m Länge und 10-15 m Höhe, die zu 2/3 mit riesigen Blöcken
gefüllt ist, welche wirr durcheinander und übereinander liegen. Unten
gibt es erneut mehrere schmale Durchstiege zu einem Bachlauf
(ziemlich heikel, alles noch im Verbruch), wo die Erkundung für dieses
Jahr abgebrochen wurde. Vermessene Ganglänge gesamt etwa 200 m
(Trimmel 175 m), tiefster Punkt bei −30 m. Da ist die genannte Halle
aber nur angerissen und lediglich zum tiefsten bekannten Punkt
durchgemessen. Hier gibt es nächstes Jahr noch jede Menge Arbeit.
Die Müllräumung im Herbst 2006 durch das SISKA sollte noch ein Nachspiel haben, mit dem wohl keiner von uns (und wohl auch nicht bei der SISKA) gerechnet hat. Die Bergschaft informierte uns, daß sie für eine Müllräumung im Sägistal angeblich zur Verantwortung gezogen worden seien. Sie beschuldigen die im Sägistal arbeitenden Höhlenforscher, daß sie die Bergschaft bei Behörden angezeigt hätten. Daher untersagen sie uns jede weitere Forschung im Sägistal. Die Behauptungen der Bergschaft sind jedoch völlig haltlos. Wir haben weder die Bergschaft noch sonst jemanden angezeigt. Auch war die Müllräumung nicht von der ISAAK organisiert oder durchgeführt worden, sondern von der SISKA.
Leider haben alle Vermittlungsbemühungen nicht geholfen. Am Ende stellte sich heraus, daß wir wohl als Sündenbock für den von verschiedenen Umweltverbänden verhinderten Straßenbau zu den Almwirtschaften der Bergschaft auf Inner Iselten herhalten müssen.
Obwohl wir uns nicht ganz einig waren, haben wir uns doch entschieden, 2007 das Sägistal-Lager abzublasen und damit der Bergschaft entgegenzukommen - in der Hoffnung, daß es 2008 wieder ein besseres Verhältnis geben wird. Als Ersatz wurde ein Lager auf der Chromatte organisiert.
Leider verstreicht damit auch die Chance, den Bauländer weiter zu erkunden, da er nach diesem warmen Winter sicher schneefrei ist.
Norbert
27. September 2006,
Müllräumung in Höhlen des Sägistals:
Auf Initiative der Gemeinde Gündlischwand, die vom Kanton etwas gedrängt wurde,
konnte am 27. September 2006 eine Müllräumung in Höhlen des Sägistals
durchgeführt werden. Unter Einsatz von drei Gemeindeleuten, drei Rumäninnen und Präzis
wurden geräumt: Scherbenschacht B1, Umgebung M22, Spalt hinter Seeschwinde,
Loch bei Fels bei Seeschwinde, sowie Abfall in/bei/hinter der
Schutzhütte beim Pass gegen die Schynige Platte.
Nicht geräumt wurde im L1 und Chessiloch. Das L1 wurde erst zu spät dem
Kataster der verschmutzten Höhlen gemeldet; im L1 sind nur einige Scherben,
die bei nächster Befahrung durch ISAAK geräumt werden. Das Chessiloch befindet
sich auf dem Gebiet einer anderen Gemeinde; außerdem ist die Befahrung
aufwendiger, da der Müll auf dem Büchseboden liegt (−140m).
Die Stimmung war gut, und dem Gemeindevertreter
ist es ganz offensichtlich ein Anliegen, die Landschaft sauber zu bringen.
Der allermeiste Abfall war ganz offensichtlich alt – was zeigt, dass diverse
Aufrufe offenbar beachtet werden, und das stimmt positiv.
Wasserstrecke im St. Orestloch(Foto: Rolf).
Das internationale Sägistal-Forschungslager der ISAAK und SGH Bern fand dieses Jahr vom
5. bis 12. August statt. Neben Höhlenforschern aus der Schweiz (Daniela
Heynen, Martin Melzer – bis Montag – und Rolf Siegenthaler – ab Mittwoch),
Deutschland (Gudrun Christall, Thomas, Norbert Marwan) und Belgien (Paul van
Laethem, Eric Duliere, Renaud Isaac) war auch wieder ein Vermessungsteam dabei
(Waldemar und Helen Lempart).
Im Sektor D wurde die im Vorjahr begonnene
detaillierte Prospektion fortgeführt und dabei viele Kleinobjekte gefunden,
dokumentiert und abgeschlossen. Das Vermessungsteam bestimmte die Koordinaten
der Eingänge fast aller bekannten Objekte im Sektor D sowie einiger
(älterer) Objekte im Sektor C. Bei der Arbeit in diesen Sektoren fiel
wieder auf, daß es noch sehr viele unbekannte Höhlen gibt, obwohl
bereits jahrelang vor allem im Sektor C prospiziert wurde. Ein neuer
Hoffnungsträger, der Murmeltierschacht (D66), erwies sich leider als
Fehlschlag. Dieser zuerst hoffnungsvolle Schacht konnte erst nach
mehrstündiger Aufwältigung des Einganges befahren werden. Dabei
stellte sich dann leider heraus, daß er nach etwa 12 m zu Ende ist. Ein
anderer, langjähriger Hoffnungsträger schien sich auch als Fehlschlag
zu entwickeln. Der Bauländer (C17) war natürlich nach dem kalten
Winter völlig zu und hatte so viel Schnee wie lange nicht mehr. Thomas und
Gudrun haben jedoch in aufopferungsvoller Weise einen Gang zwischen Schnee und
Schachtwand etwa 20 m aufgegraben. Nach diesem Erfolg standen sie an einer
7-m-Stufe und vermuteten dahinter das Ende des Schachtes, denn sie sahen nur
Blöcke und Steine. Am nächsten Tag packten wir noch zusätzliches
Seil ein, um diese vermeintlich letzte Stufe einzurichten und die Höhle
bis dorthin zu vermessen. Nicht schlecht staunte aber Norbert, als er am Boden
des vermeintlichen Endes wieder auf Schnee stand und sich wieder eine Spalte
zwischen Schnee und Schachtwand eine unabsehbare Fortsetzung in die Tiefe
auftat. Und hier kommt nun natürlich der Spruch, den wir wohl immer wieder
hören werden, wenn der Bauländer mal offen ist: das Seil reichte
nicht! Also genug Neuland für das nächste Jahr, das hoffentlich viel
wärmer wird und uns von vornherein einen offenen Bauländer beschert.
Rolf und Paul versuchten die Wasserkaskaden des St. Orestloches einzurichten.
Dabei mußten sie feststellen, daß die Polen größere Spits
benutzten, und somit nicht mit unseren Laschen eingerichtet werden konnte. So
blieb genug Zeit, die neuen und noch offenen Galerien aus dem letzten Jahr im
St. Orestloch zu vermessen. Eric und Renaud holten die beiden dann später
vom Rondo ab, um sie von schwerem Gepäck zu entlasten. Einige Seile wurden
nun aber im St. Orestloch beim Rondo deponiert, um nächstes Jahr sofort die
Wasserstrecke in Angriff nehmen zu können.
Trotz des wieder mal schlechten
Wetters und der kleineren Gruppe können wir auf ein erfolgreiches Lager
zurückblicken. Wir erwägen jedoch, das Lager in den Juli vorzuziehen,
da es im August bereits zu kalt und feucht werden kann. Es wurden auch wieder
Lebensmittel und einige Ausrüstung im Sägistal eingelagert.
Norbert
29. Juli bis 5. August 2006,
Forschungslager Botchen (SCS):
Henning in der Hobbithöhle (Foto: Jens).
Das diesjährige Botchen-Forschungslager fand vom 29. Juli bis 5. August 2006 unter rekordverdächtiger Besetzung statt. Es nahmen Höfos aus Dresden (Haubi, Mareike, Christoph, Birgit, Greg, Annabell, Max), Leipzig (Henning, Vera, Jonathan, Lotte), Naumburg (Odette, Ralf, Sarah), Suhl (Elli, Mario, Petra, Sebastian, Jens), Thal (Otto, Martina), Weimar (Ecki) und Zürich (Stephan, Nicole) teil.
Für den Antransport des Gepäcks stand uns am Samstag Lottis Seilbahn zur Verfügung. Bedingt durch die zahlreichen Teilnehmer war der Platz in Lottis Hütte nicht ausreichend, so dass mitgebrachte Zelte (Odette & Ralf sowie Otto & Martina) und sogar die Ladefläche des Unimog (Sebastian) als Schlafplatz herhalten mussten.
Hauptzielstellung des Lagers war der erneute Angriff auf den noch unbezwungenen dritten Siphon der Botchen-Höhle. Der erste Vorstoß hierzu war für Montag geplant. Am Sonntag begannen wir mit der Oberflächenprospektion im Bereich zwischen Gießbach (ab erstem Wasserfall oberhalb der Botchen) und der Falkenfluh. In Höhe des zweiten Wasserfalls stießen wir auf einen etwa 400 m³ großen Block, welcher in einem Winkel von etwa 60° auf dem mit kleinerem Blockwerk bedeckten Hang aufsitzt. Aus dem dazwischen verbliebenen dreiseitigen Hohlraum (Eingangshöhe rund 1,8 m) war ein starker kalter Luftzug zu verspüren. Das Objekt erhielt den Namen "3 plus 1"-Höhle (drei Höfos, ein Geleucht).
Auf Grund der Wetterprognose wurde die erste Tauchtour aus Sicherheitsgründen auf Dienstag verschoben, da die Höhle in "Transsiphonien" sehr schnell auf starke Niederschläge reagiert. Als Alternativprogramm hierzu starteten wir erneut zur "3 plus 1"-Höhle vom Vortag. Die Decke der Höhle ist mit etwa 60° zum Gießbach hin geneigt und wird nahezu ausschließlich durch den riesigen Block gebildet, dem das Objekt offenbar seine Existenz verdankt. Hieraus ergibt sich ein dreieckiger Grundquerschnitt, der sich auch in der Form des Eingangs und der ersten Meter innerhalb der Höhle widerspiegelt. Die Zuordnung der bergseitigen (westlichen) Wandung zu Blockwerk bzw. anstehendem Fels ist nicht immer mit Sicherheit zu treffen. Mehrere (deutlich wetterende) Abzweigungen führen bei etwa 10 m vom Eingang in diese Richtung, enden jedoch generell im Blockwerk bzw. Verbruch. Es gibt deutliche Anzeichen für Verkarstungsprozesse, die im Zeitraum nach dem Felssturz, welcher als Initial für die Bildung der Höhle gesehen werden muss, stattgefunden haben bzw. noch stattfinden. Es finden sich zahlreiche Eis- bzw. Firnreste. Es bestehen mehrere Möglichkeiten zum Abstieg in tiefer liegende Bereiche, jedoch enden auch hier alle bergseitigen Fortsetzungen im Blockwerk. Die Länge des Objektes beträgt in Anlehnung an die Ausdehnung des überlagernden großen Blocks etwa 20 m in der Horizontalen. Bei einer vollständigen Vermessung ist mit einer Polygonlänge von etwa 40 m zu rechnen. Elli zog sich beim Abstieg eine Prellung der rechten Hand zu. An einen Tauchgang war damit auch an den nächsten Tagen nicht zu denken.
Henning und Ralf seilten sich im Laufe des Tages in den Canon oberhalb des ersten Wasserfalls ab, um die Wände auf mehrere sichtbare Objekte zu untersuchen. Lohnende Fortsetzungen konnten jedoch leider nicht gefunden werden.
Am Dienstag fand eine Befahrung der Botchen-Höhle mit Beginn an der Nebelhöhle, Einbau aller Seilstrecken und Ausgang am Hauptportal statt. Höhepunkt der Tour war sicherlich der Weg zum Fenstergang und der Blick vom Grasband in der Wand über die ganze Alm.
Der Mittwoch wurde für die Meisten zum Wandertag auf das Schwabhorn. Die am Weg liegende Freitagshöhle im Gstepf, welche wir im Vorjahr entdeckt hatten, hatte nach dem harten Winter noch jede Menge Schnee im Eingangsbereich. Nach der Besteigung widmeten wir die Aufmerksamkeit einer östlich des Schwabhorns gelegenen Öffnung an einer Ost-West-streichenden Störung, die Jonathan zuvor gesehen hatte. Wir befuhren das Objekt. Nach dem recht engen, aber hohen Eingangsbereich zweigt nach Süden ein Gang in mustergültigem Schlüssellochprofil und mit deutlichem Wetterzug ab. Nach etwa 10 m wendet sich dieser nach Westen und mündet später in einen großen Raum mit gewölbeförmiger Decke (Breite etwa 8 m, Höhe in der Mitte etwa 2,5 m). Die Decke und stellenweise auch der Boden sind mit Sinterschmuck und Mondmilch bedeckt, auch Excentriques treten auf. Es waren keine früheren Befahrungsspuren zu verzeichnen. Der große Raum hat Verzweigungen in mehrere Richtungen, wobei der Luftzug zu einem nach erster Einschätzung verblockten Weg nach unten führt. Die befahrene Länge beträgt 50 bis 60 m, eine weitere Untersuchung sowie die Vermessung wurden, da wir mal wieder keine Ausrüstung dabei hatten, auf das nächste Jahr verschoben. Jonathan taufte das Objekt nach reiflicher Überlegung auf Hobbit-Höhle.
Auf dem Rückweg zur Botchen untersuchten wir noch ein Loch im südlichsten Abschnitt der Falkenfluh. Henning seilte sich 30 m ab, Elli gab per Fernglas und Funkgerät von der Hütte aus die entsprechenden Anweisungen. Die Aktion war jedoch nicht von Erfolg gekrönt – keine Fortsetzung zu sehen.
Der Donnerstag brachte wetterseitig die härtesten Bedingungen. Nachdem Ellis Hand weitgehend wiederhergestellt war, war eigentlich für diesen Tag ein neuer Anlauf für den Tauchvorstoß vorgesehen. Etwa ab Mitternacht gab es jedoch Dauerregen, so dass wir am Morgen jegliche Hoffnung auf einen erfolgreichen Angriff auf den dritten Siphon für dieses Jahr begraben mussten. Es regnete den ganzen Tag nahezu ohne Unterbrechung, in Höhen oberhalb 2300 m hatte es morgens frisch geschneit. Da sich sämtliche Seile noch in der Botchenhöhle befanden, entschlossen wir uns am Mittag zur Bergung. Die Tour endete jedoch bald nach dem Haupteingang; der Siphon war bereits zugestaut. Dadurch konnten wir nur die Strecken im Eingang und die Traverse vor dem Portal abbauen.
Am Freitag besserte sich das Wetter etwas, wir begannen mit dem Abtragen der Ausrüstung. Abends kamen Lotti und Hans zu Besuch. Der wieder einsetzende Regen zwang uns erneut in Lottis gute Stube, wo wir uns bei einigen Flaschen Wein und sonstigen geistigen Getränken über die bescheidene Wetterlage hinwegtrösteten. Das Abschiednehmen von Lotti in der Nacht (sie musste am Samstag früh arbeiten) und von Hans und der Hütte am Samstagmittag war mal wieder nicht einfach, obwohl uns der Dauerregen die Heimfahrt zumindest im Kopf deutlich erleichterte.
Für das nächste Jahr stehen als wesentliche Aufgaben die Untersuchung und Vermessung der Hobbit-Höhle, die Fortsetzung der Grabung in der Freitagshöhle sowie ein erneuter Angriff auf die Bauernschächte in Leimeren (vermutete Verbindung/ Zugänge zur Botchenhöhle zwischen zweitem und drittem Siphon). Parallel dazu müssen wir die Oberflächenprospektion im Bereich Gstepf systematisieren.
Jens
27. August bis 3. September 2005,
Forschungslager Bättenalp/ Harzisboden
Das diesjährige "Botchen"-Forschungslager
fand zunächst unter negativen Vorzeichen statt. In der Region um Brienz hatte es
im unmittelbaren Vorfeld schwere Überschwemmungen und Erdrutsche gegeben. Durch
den Ort Brienz selbst ging eine Mure nieder, die zahlreiche Häuser zerstörte und
zwei Menschen mit in den Tod riss.
Wir hatten danach mit unserer Freundin Lotti telefoniert; sie hatte uns
informiert, dass die Anfahrt wieder möglich sei und uns in der Auffassung
bestärkt, trotz der Geschehnisse anzureisen. Das Leben müsse halt irgendwie
weitergehen.
Quartier bezogen wir in diesem Jahr nicht wie sonst auf Lottis Alm, sondern in der Hütte des
Skiclub Iseltwald auf dem Gstepf. Die Vorhut wurde am Samstag durch Petra und
Jens gebildet; die übrigen Teilnehmer (Elli, Kai, Mario, Otto, Mareike,
Christoph, Haubi, Beate und Ingolf) reisten geschlossen am Sonntag an. Die Hütte
bot uns neben einer traumhaften Lage (etwa 1300 m über dem Brienzer See mit
hervorragendem Blick) auch für uns ungewohnten Komfort - es gab sogar elektrisch
Licht aus der Solaranlage.
Eine der Zielstellungen für das Lager war die Erforschung des Heimbalmschachtes,
dessen Zugang wir im Jahr zuvor gefunden hatten. Die Höhle ist zumindest im
oberen Bereich recht eng und scharfkantig und hat eine Endtiefe von ungefähr -75 m.
Leider bestätigten sich jedoch die Aufzeichnungen der holländischen Entdecker
der Höhle, die Anfang der neunziger Jahre keine horizontalen Abzweigungen und
ein Ende im nicht betauchbaren Siphon beschrieben hatten.
Die meiste Zeit des Lagers wurde für
Oberflächenprospektion und Befahrung weiterer höffiger Objekte verwendet. Da das
Karrenfeld des Gstepf/ Heimbalm direkt an der Hütte begann, konnten wir uns hin
und wieder den Luxus von Kaffeepausen im Quartier erlauben. Es wurden mehrere
Objekte neu beschrieben und mit Namen versehen, so der Handschuhschacht und die
FX-Höhle. Auch die fast alljährliche Besteigung des Faulhorns gehörte zum
Programm. Beim Verpflegen halfen uns der unterhalb beginnende Wald sowie Otto
und Haubi. Die in kürzester Zeit von Beiden gesammelte Steinpilz-Ladung reichte,
um alle problemlos satt zu kriegen.
Abschließend bleibt zu sagen, dass wir natürlich auch dieses Jahr in der
Botchen-Höhle waren, allerdings nur zur Kontrolle und zum Zeigen für unsere
Gäste Beate und Ingolf. Für das nächste Jahr ist geplant, das Lager wieder auf
Lottis Alm durchzuführen und endlich den dritten Siphon zu knacken.
Jens
August 2005,
Hochwasser im Berner Oberland:
Die starken, ununterbrochenen Niederschläge haben wieder ein
dramatisches Hochwasser in der Schweiz verursacht. Z. B. sind
Thuner und Brienzer See und Aare über die Ufer getreten und haben
die Region um Interlaken und Brienz zum Katastrophengebiet verwandelt.
Hätte das Sägistallager nur einen Tag länger stattgefunden,
wären wir gar nicht mehr von dort weggekommen.
Im Tichu-Schacht (Foto: Rolf).
Vom 13. bis 20. August 2005 fand nach zweijähriger Pause wieder
ein internationales Forschungslager im Sägistal mit
Höhlenforschern aus der Schweiz (Rolf und Sabine Siegenthaler,
Christophe Baumann, Daniela Heynen, Martin Melzer), Belgien (Paul van Laethem),
Großbritannien (David Foxton)
und Deutschland (Norbert Marwan) statt. Im Sektor D wurde eine systematische Prospektion
begonnen und dabei mehr als 40 Höhlen neu entdeckt. Das bisher
größte dieser Objekte ist der Tichu-Schacht mit fast 100 m
vermessener Ganglänge und über 30 m Tiefe. Im Grabobjekt D8
wurde weitergegraben, jedoch inzwischen aufgegeben (im Sektor D gibt es
weit hoffnungsvollere Grabobjekte). Im St. Orestloch wurde eine
Rekognostizierung begonnen und dabei zwei Fortsetzungen gefunden,
die bisher (von der polnischen Gruppe) nicht bearbeitet wurden. Das
Ende der Höhle konnte wegen starker Wasserführung (und
allgemeinem Erschöpfungszustand) nicht erreicht werden. Sie
ist momentan bis zum Rondo voll eingerichtet. Im Bauländer
wurde nach dem Schneestand geschaut – mit 100 m Seil im Gepäck,
da jedes Mal, wenn die Höhle offen war, das Seil nicht reichte.
Der Seil-Schlepperei zum Hohn war soviel Schnee im Bauländer wie
lange nicht mehr, so daß unverrichteter Dinge wieder abgezogen
werden mußte. Außerdem wurden im L1 Seile getauscht bzw.
geborgen und in der Seeschwinde Steine geräumt. Am Sonnabend ist das gesamte ISAAK-Material aus dem
Sägistal abgeflogen worden und ist erstmal bei Rolf
zwischengelagert. Für künftige Touren muß
also alles wieder hochtransportiert werden.
Norbert
31. Juli bis 8. August 2004,
Forschungslager Botchen (SCS):
Botchen fand bei bestem Wetter statt. Außerdem haben wir
wahrscheinlich den "Heinbalmschacht" bei Gstepf gefunden. Und auch sonst
wars schön. Soweit die erfolgreiche Seite. Die Taucher bzw. Elli waren nicht
ganz so zufrieden. Von fünf geplanten Tauchern waren am
Ende nur zwei übrig - Markus und Rainer mussten absagen,
Mario hatte die Ausrüstung vergessen ...
Das schränkte den Aktionsradius hinter dem Siphon gewaltig ein.
Am 10. Juli 2004 wurde eines der umstrittensten ISAAK-Projekte
beendet. Die Arbeit im Akkordloch, einem ehrgeizigen Grabungsprojekt
bei Interlaken mit einem erhofften Zugang zum Bärenschacht, ruhte
bereits seit mehreren Jahren.
Nun waren weit über 20 Höhlenforscher der ISAAK, der SGH Bern
und der Pumpenkolonne der Speleo Secours angereist (und eingeflogen), um das
Akkordloch von Werkzeugen, Grabungsgerät, Elektroinstallation und sonstigem
Unrat zu befreien und der Natur in einem müllfreien Zustand zurückzugeben.
Der letzte Förderwagen (Foto: Norbert).
Bereits am Freitag (9. Juli) begannen die Aktivitäten an der Höhle.
Eine zeitgleich im Bärenschacht aktive Equipe (Rolf, Scuro, Arniko,
Bernhard und Diego) installierte im südlichsten
Teil des Bärenschachtes ein Nicola (Höhlen-Funktelefon) und ein U-GPS (Peilsender),
um mit der Akkordloch-Mannschaft in Kontakt zu treten und die räumliche
Distanz zwischen Akkordloch und Bärenschacht zu messen. Nur leider
war die Transportbox des Nicola nicht ganz dicht geblieben und so funktionierte
der Kontakt nur in einer Richtung. Außerdem konnte am Akkordloch kein
Signal des Peilsenders gemessen werden. So bleibt die geschätzte
Distanz zwischen beiden Höhlen weiter Spekulation.
Am Sonnabend sollte nun die Pumpenkolonne die Boulder Alley und den
hintersten Teil des Akkordloches leerpumpen. Doch die Höhle war
trotz einiger Regenfälle ziemlich trocken. So konnte gleich
mit der Aufräumarbeit begonnen werden. Es
wurden die Lampen, die Elektroinstallation, die beiden Winden,
unzählige Eimer, Eisenstangen, Planen, Werkzeug etc. in Rekordzeit aus
der Höhle und von der Höhle hoch zu einem LKW getragen. Die beiden noch
in der Höhle vorhandenen Förderwagen leisteten noch gute - ihre
letzten - Dienste beim Transport von dem Material aus der Höhle heraus.
Die Fangzäune und die Schutzplane wurden abgebaut und als letztes noch
das Versorgungskabel, das zwischen Höhle und dem Haus der Familie von Allmens
durch einen Wald ging, geborgen. Am frühen Nachmittag war die ganze
Aktion beendet, wofür eigentlich auch noch der Sonntag eingeplant
war. So konnten wir bereits am Sonnabend auf die Chromatte fahren
und gemeinsam mit der SGH Bern und der Bärenschacht-Equipe, die am
Nachmittag den Ausstieg aus dem Bärenschacht machte, den Abschluß
des Akkordloch-Projektes feiern.
Am Sonntag genossen wir die Alm und wanderten über die Sieben Hengste,
um dieses legendäre Karrenfeld am Ende im Hagel zu erleben.
Allen Helfern ein großes Dankeschön für die gezeigte Einsatzbereitschaft!
Bei der diesjährigen Sommer-Forschungswoche im Bärenschacht wurden
zahlreichen Wasserstandssonden installiert, mit der die Dynamik des
Karstwassers besser verstanden werden soll. In der Zone ESI wurden
mehrere Hundert Meter Neuland gefunden und vermessen (Bowling for Baeren).
Der Bärenschacht hat nun eine Länge von 61.7km. Die Forschung endete
mit einem Peilungsversuch in Richtung Akkordloch mittels U-GPS, der
Aufschluß über die Entfernung beider Höhlen geben sollte. Leider
konnte am Akkordloch kein stabiles Peilungssignal empfangen werden, so
daß die räumliche Distanz zwischen beiden Höhlen nach wie vor nicht sicher
ist.
Norbert
B O D E N L O S :
Die ISAAK-Publikation
Die vierte Ausgabe des Bodenlos ist fertig! Der
Schwerpunkt des Heftes liegt auf der Expedition ins Kosovo im Jahr 2000.
Zu beziehen über Lothar Huber,
Tulpenweg 1; D-76669 Bad Schönborn.
Das diesjährige Sägistallager fand verkürzt und mit kleiner Mannschaft statt: Stephan Wiesenhütter,
Martin Melzer, Daniela, Hanspeter von Känel, Martin Schneider, Rolf Kummer und Lothar Huber. Die
Arbeiten konzentrierten sich auf folgende Objekte: B0 (Seeschwinde), B10, B11, D8, L1, C17
(Bauländer).
Bedingt durch den trockenen und heißen Sommer boten sich dieses Jahr einige ungewöhnliche
Chancen, die es zu Nutzen galt: ideale Bedingungen für die weitere Arbeit in der Seeschwinde,
Überprüfung eisverfüllter Höhleneingänge, Baden im warmen See, ...
B0: Durch den niedrigeren Seespiegel waren die bekannten Versickerungsstellen trocken gefallen
und es zeigten sich 10-20 m rechts davon weitere Versickerungsstellen. Die Arbeiten an der
Seeschwinde konzentrierten sich auf die Fortsetzung bei -50 m. Sowohl der Luftzug als auch
der optische und akustische Eindruck sind verheißungsvoll. Nächstes Jahr geht es hier weiter.
D8: Umgeben von einer Reihe beeindruckender Schlucker liegt die mit Blockwerk verfüllte Spalte
unterhalb des Egg am Fuß des Schrännis. Wir erreichten eine Tiefe von etwa -8 m. Für die
effiziente Räumung ist inzwischen eine 3-köpfige Mannschaft erforderlich.
L1: Die Galerie 8 oberhalb des Hexenkessels wurde vermessen und abgeschlossen.
C17: Vom Eingang des Bauländers war der Eiskegel kaum mehr zu sehen. Bei -45 m erreichten
wir eine nach unten mit Eis verfüllte Spalte mit offener Fortsetzung in Richtung der Störung.
Mangelndes Material und die fortgeschrittene Zeit beendeten die Gefrierschranktour. Die
Fortsetzung sollte nur gesichert erkundet werden.
B11: Ausgehend von den beiden Eingängen des St. Orestlochs (B3 und B4) lokalisierten wir die
Verbruchhalle auf der Karstoberfläche. Kreuzpeilungen auf der 1:5000er Karte sowie im
Gelände mit Suunto und Maßband führten übereinstimmend zu einem Punkt auf einer
Verwerfung (45/245g), etwa 30 m nordöstlich des B11. Das zurückgegangene Eis gab einen
schlufbaren Hohlraum von etwa 10 m Länge frei. Hier erreichten wir Fortsetzungen in Richtung
der beiden Initialklüfte, die jedoch noch vollständig mit Eis verschlossen waren. Alles Eishacken
half nicht, es braucht wohl noch so einen heißen Sommer ...
B10: Da uns das Eis gestoppt hatte, blieb noch Zeit für die Befahrung des nordöstlich vom B11 liegenden
Schachtes. Wir erreichten den Endpunkt von 1989, Fortsetzungen waren keine erkennbar.
Der Vergleich mit dem Plan ergab, dass sich mehr Eis in der Höhle befindet als damals.
Vom 20. bis 26. Juli 2003 fand eine Bärenschacht-Forschungswoche
der HRH statt. Mit von der Partie waren Rolf Kummer und Martin (Scuro) Schneider
(SGH Bern), Arniko Böke (SGH Basel), Paul van Laethem (Belgien)
und Norbert Marwan (ISAAK). Die Forschung konzentrierte sich
auf die Umgebung des Biwaks 5 in der Zone ESI. Hier wurden vor
allem mit Hilfe des Klettermastes einige Schlote erforscht und
anschließend vermessen. Daneben konnten noch einige offene Fragezeichen
abgeklärt werden. Insgesamt wurden fast 670 m Ganglänge vermessen.
Im Anschluß ging es zu einer Kurzvisite auf die Chromatte.
Norbert
14. bis 22. Juni 2003,
Forschungslager Botchen (SCS):
Leider
kommen dieses Jahr nicht so viele neue Meter hinzu. Der S3 am Höhlenende
zeigt sich wahrhaft alpin. Bei 1,5 m Sicht bin ich anfangs nahezu
senkrecht abgesunken, dann flacher, kaum Umrisse gesehen, wahrscheinlich
großräumig, nach einer Engstelle war die Leine bei 40 m zu Ende und ich
hatte 14,80 m Tiefe erreicht. Der Boden ist dann flach. Wir müssen wohl
mit ca. 120 m Strecke rechnen und 7er zum Einsatz bringen. Weitere
Versuche haben wir wegen der ständigen Trübe auf nächstes Jahr (August
wird diskutiert) verschoben. Haben noch ein paar Nebengänge vermessen
und Schächte in der Decke entdeckt. Vom Eingang Nebelloch bis S1 haben
wir Leitern eingebaut und Engstellen aufgeweitet. Rainer hat viele Fotos
gemacht, vor Allem von den Weltklasse-Excentriques. Soviel erstmal. Ach
ja, direkt nach einem Gewitter haben wir die Höhle in Aktion erlebt. Es
war spannend und eindrucksvoll.
Elli
14. Dezember 2002,
Treffen in Interlaken die Sägistal-Forschung betreffend
Im Nachgang zum Sägistallager 2002 fand am 14. Dezember auf
Einladung der Bergschaft Inner Iselten in Interlaken ein Treffen statt.
Teilgenommen haben zwei Vertreter der Bergschaft, zwei Vetreter der
Fischer, der Hirte, fünf Vertreter der ISAAK und ein
Vertreter der SGH.
Res Hirni leitete das Treffen und war stets darauf Bedacht, dass
die Interessen aller im Sägistal weilenden Gruppen hinreichend
berücksicht werden.
Zunächst gaben wir einen Überblick über die Geschichte
und das Wirken der ISAAK im Berner Oberland und im Sägistal.
Dann präsentierten wir unsere bisherige Arbeiten an der
Seeschwinde. Danach wurden in einem sachlich und konstruktiv
verlaufenden Gespräch alle Bedenken diskutiert und
einvernehmliche Lösungen gefunden.
Das für uns wichtigste Ergebnis ist, dass die Forschung im
Sägistal auch in Zukunft weitergeführt werden kann.
Allerdings haben wir uns für die Zukunft auf einige
Rahmenbedingungen verpflichtet, die uns einschränken.
Alle Details können im Protokoll von Lothar
nachgelesen werden.
Lothar
17. bis 24. August 2002,
Sägistal
Eine Forschungs-Ära geht zu Ende:
Das Forschungslager im Sägistal vom 17. bis 24. August war
wieder sehr erfolgreich. Es nahmen daran insgesamt 16
Höhlenforscher, Vermesser und Begleitpersonen teil
(aus D, CH, IRL, GB).
Im Rittersaal (L1) (Foto: Norbert).
Mit dem vollständigen Ausbau der Oberländer-Höhle
wurde eine wichtige Epoche in der ISAAK-Forschung abgeschlossen.
Trotzdem ist die Forschung im Sägistal noch lange nicht zu
Ende. In der Höhle L1 wurden umfangreiche Nacharbeiten gemacht
sowie weiteres Neuland entdeckt und vermessen - dort erwarten uns
immer noch offene Fortsetzungen. Die Schwinde des Sägistal-Sees
konnte bis zu seinem gegenwärtigen Ende (45 m unter dem Seespiegel,
Verblockung bzw. Schotter) erforscht sowie vermessen werden. Zu
unserer Überraschung zeigte die Vermessung, daß die
Entwässerung nicht unter die Kalkplatte der Schränni
in Richtung Brienzer See führt, sondern genau in die entgegengesetzte
Richtung (Lütschinen-Tal). Die Beantwortung der Frage, wo das
Wasser des Sägistal-Sees bleibt, ist damit wieder sehr spannend
geworden. Eine kleine Schnee-Kontroll-Tour führte in den
Bauländer, der in diesem Jahr jedoch noch mehr Schnee als im
letzten Jahr hatte. Außerdem wurden das Netz von Topo-Fixpunkten
weiter verfeinert, Mundlöcher im A- und B-Sektor eingemessen,
die Seeschwinde sowie markante topographische Punkte (Störungen,
Quellen, Schlucker) im L-Sektor vermessen (mit Theodolit).
Leider gab es dieses Jahr zum ersten Mal ein kleines Problem mit
den anwesenden Fischern, die eigentlich ungestört sein wollten.
Im kommenden Jahr wird daher eine noch umfangreichere Information der
potentiell Betroffenen über unser Treiben im Sägistal
nötig sein. Das nächste Forschungslager im Sägistal
wird sich auf das St. Orestloch konzentrieren.
Norbert
15. bis 23. Juni 2002,
Forschungslager Botchen (SCS):
Das diesjährigen Botchen-Forschungslager fand wieder in Lottis
Hütte statt. Es nahmen daran zeitweise bis zu 14 Höhlenforscher
aus verschiedenen Höhlenforschergruppen aus Deutschland und
Österreich teil.
In der Botchenhöhle wurde der Siphon hinter der Spaßbadrutsche
bezwungen und damit ein Ringschluß von über 1 km Länge
verbunden. Weitere Tauchtouren führten in den Endsiphon,
hinter dem mehrere hundert Meter Neuland vermessen werden
konnten. Die große Überraschung war die Entdeckung eines
Höhlenbaches mit einer Schüttung von 250 l/s. Handelt
es sich dabei um einen großen Kollekteur? Wo kommt diese
Wassermenge her und wohin verschwindet es?
Außerhalb der Botchenhöhle gab es mehrere Grabungsaktionen
in einer kleiner Quellhöhle. Ein vielversprechender
Luftzug macht Mut für weitere Aktionen.
Elli/ Norbert
9. bis 12. Mai 2002,
ISAAK Treffen 2002 in Franken
ISAAK-Treffen 2002 (Foto: Norbert).
Vom 9. bis 12. Mai fand das 14. ISAAK-Treffen auf der
Bergwachthütte Enzendorfer Platte statt. Bei
schönem Wetter trafen am Donnerstag die ersten
Teilnehmer ein. Ein Teil machte sich gleich auf den
Weg, um unter der Führung von Günter die
Bismarkhöhle zu erkunden. Die anderen genossen
an der Hütte das schöne Wetter. Drei Leute
gingen dann mit Hajo zur Breitensteiner Bäuerin,
einer Schachthöhle - für hiesige Verhältnisse
recht tief (-42m!). Das Abendessen (Chilli con Carne) war dank
Günters Würzkünsten dann ein wirkliches Erlebnis.
Freitag war der Tag der Nachzügler, die von der
Zinselhöhle herüberkamen. Die Höhle
ohne Namen stand unter Wasser und die Kameradenrettung
fand unter leider nur schwacher Beteiligung statt (Lothar,
Markus, Sybille Thorsten und Hajo). Zur Wiederhohlung
(und Teilnahme!) empfohlen.
Nachmittags gings dann zum Steineklopfen, wobei Otto den
größten Ammoniten (>20cm) fand. Damit war
die Attraktivität des Steinbruches für die
restliche Zeit gesichert. Der Abend war dem Grillen
gewidmet (herzlichen Dank an Karin für die tolle
Fleisch-Versorgung und Ihr Engagement auch bei der
Vorbereitung). Anschliessend fand dann der offizielle
Teil des Treffens mit einer Gedenkminute für
André, Terminen und Vorträgen statt.
Am Samstag gings dann in die verschiedensten Richtungen.
Ein Teil besuchte die Verbandstagung, ein anderer unter
Günthers und Karins Führung das Alfelder Windloch
(wo war nochmal der Ausgang?). Die dritte Gruppe ging zur
Schönsteinhöhle und anschließend zur
Stippvisite auf die Verbandstagung.
Sonntag Morgen wurde die Hütte aufgeräumt, und zehn
Leute fuhren in Richtung Zoolithenhöhle, einem echten
Höhepunkt der Höhlen in der Fränkischen Schweiz.
Dank an Michael Conradt von der FHKF in Nürnberg für
die tolle Führung.
Hajo
Februar 2002,
Tauchgang Bätterich
In der letzten Februarwoche hat Markus Schafheutle drei Tauchgänge im
Bätterich (Thuner See)
unternommen. Den ersten hat er zusammen mit
Martin Schär durchgeführt.
Es wurde der Bereich zwischen -80 bis -30 m genau
untersucht.
In -30 m Wassertiefe am Ende des aufsteigenden Astes
nach dem -80 m Knie befindet sich ein Endversturz. Dieser
ist mit Tauchgerät nicht passierbar. Auffallend ist jedoch,
daß der nach oben führende Gang mit geringerer
Tiefe immer kleiner wird.
Im Bereich -80 bis -70 m wurden drei Schlote gefunden,
die alle in dem gleichen Kluftkreuz liegen. Die Summe ihrer
Querschnittsflächen ergibt etwa drei bis vier Quadratmeter,
was der Querschnittsfläche des großen Schachtes in diesem
Bereich entspricht. Die einzelnen Schlote sind nur mit Side-mount Ausrüstung
passierbar. Die Strömung kommt (bei der Schüttung,
wie sie zu den Tauchgängen war) aus diesen Schloten.
Alle anderen Bereiche, auch die, die nicht von dieser Strömung
tangiert wurden, waren sedimentfrei. Sie werden wohl bei Hochwasser genutzt.
Markus/ Norbert
4. Oktober 2001,
Das Unfaßbare ist geschehen.
André ist nicht mehr unter uns.
Er starb am Donnerstag, den 4. Oktober, gegen 17:30 Uhr bei einem Tauchgang in der
Truckenthaler Höhle (Thüringen). Sein Leichnam konnte am Freitag geborgen
werden.
Kathleen wird mich informieren, wann und wo die Beerdigung stattfindet.
Wenn Ihr hinfahren möchtet, gebt mir bitte Bescheid. Ich werde Euch dann weiter
informieren, sobald ich nähere Informationen habe. Verwendet bitte folgende
eMail-Adresse: lothar@isaak.org.
Der Unfall verursacht Andrés Familie erhebliche Kosten (Bergung, Beerdigung,
...). Deshalb möchte ich für seine Mutter etwas Geld zusammentragen. Wenn Ihr
was geben wollt, überweist es bitte auf mein Konto (Badische Beamten Bank, BLZ: 66090800 Kto:
2026783) mit dem Text 'Andre'.
Wie nicht anders zu erwarten, wurde der Unfall inzwischen mehrfach von der
Presse aufgegriffen. Die Darstellungen sind widersprüchlich, unvollständig und
zum Teil spekulativ. Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, dass dies eine
unnötige, zusätzliche Belastung für die Angehörigen und engen Freunde ist.
Bitte gebt deshalb gegenüber Pressevertretern keine Kommentare ab. Und achtet
darauf, nicht jeder Pressevertreter gibt sich zu erkennen.
Die offizielle Erklärung des Thüringer Höhlenvereins:
Presseerklärung
Forschung im Schnee (Foto: Frank P.).
Vom 1. bis 6. September (geplant war bis 8. September) fand das
Forschungslager im Sägistal statt. Mit angereisten 20 Höhlenforschern
und Vermessern aus Deutschland, der Schweiz und Belgien war es wieder
ein großes Lager. Leider wurden die schlechten Wetterprognosen
vom Wetter selber immer wieder noch mehr unterboten, so daß Schnee
und Eiseskälte zum vorzeitigen Abbruch des Lagers führten.
Trotzdem konnten einige kleine Erfolge erreicht werden: Im Oberländer
wurden die tiefsten Teile vermessen und damit abgeschlossen. Nach dem
vorläufigen Stand der Arbeiten dürfte damit das System ChessilochOberl
änder die 500-Meter-Marke (Tiefe) leider gerade so verfehlen.
Im L1 wurde wieder Neuland erschlossen, welches starken Luftzug hat und
möglicherweise zum L3 Verbindung hat; der Skywalker, der 007 und der
D24 wurden abschließend bearbeitet; im Hailänder war die angesetzte
Räumung der Engstelle leider erfolglos. Die Seeschwinde wurde erstmals
hinter dem Wasserfall befahren. Es schließt sich ein gut befahrbarer
Mäander an, der weit unter die Schränni zieht und deren Befahrung auf
offener Strecke wegen plötzlichem starken Regenfall abgebrochen werden
mußte. Daneben wurde das Netz von Topo-Punkten im gesamten Sägistal
vervollständigt und im D-Sektor Höhlenmundlöcher genau eingemessen.
Norbert
14. bis 20. Juni 2001, ISAAK-Treffen und Forschungslager Botchen (SCS):
Vom 14. bis 20. Juni 2001 fand auf der Botchenalm im Berner Oberland (Schweiz)
das diesjährige ISAAK-Treffen statt. Obwohl der Anmarsch nur autofrei erfolgen
kann, fanden sich immerhin 17 Höhlenforscher ein.
Am Freitag war die Botchenhöhle Objekt von zwei Befahrungen: unsere Taucher
Markus Schafheutle und Bertram Ellrich erkundeten im Bereich
Nirwana Siphongänge, unterstätzt durch mehrere "Sherpas". Die im letzten Jahr
entdeckte "Allerletzte Hoffung" wurde teilweise vermessen. Die neu gefundenen
Teile nähern sich immer stärker der "Spaßbadrutsche" an, zu der es
offensichtlich eine genetische und hydrologisch aktive Verbindung gibt. Markus
betauchte auch "Raphis Röhre", den einzigen Teil der Höhle, der unter das Niveau
des Eingangsportals reicht. Er konnte dabei zwei Fortsetzungen ausmachen, die
noch näherer Untersuchung bedürfen.
Gleichzeitig durchquerten vier Leute die gesamte Botchenhöhle vom Nebelloch bis
zum großen Hauptportal, fotografierten und bauten die Schächte ein. Heftige
Regenfälle in den folgenden Tagen machten den unteren Teil der Botchenhöhle
jedoch unpassierbar. Als sich aus dem Portal ein großer Wasserfall ergoß, waren
weitere Taucharbeiten zunächst unmöglich.
Das hatte aber den positiven Effekt, daß die von Lothar wie immer professionell
geleitete ISAAK-Sitzung alle Höfos im Trockenen unter einem schützenden Dach
vereinte. Als wesentlicher Beschluß ist zu erwähnen, daß die Arbeiten im
Akkordloch beendet werden sollen. Um die Höhle in einen naturnahen Zustand zu
versetzen, ist noch in diesem Jahr der Ausbau der eingebrachten Anlagen
vorgesehen.
Der Sonntag wurde zu einer Wanderung über Harzisboden und Bättenalp genutzt. Die
Suche nach dem Anfang der 90er Jahre von Holländern erkundeten Heimbalm-Schacht
endete aber im Ungewissen. Möglicherweise ist eine noch mit Schnee gefällte
Senke unweit der angegebenen Koordinaten die gesuchte Stelle. Eine koordinierte
Prospektion und Kartierung mittels GPS erscheint hier notwendig.
Am Dienstag unternahm Markus im Endsiphon der Silexpromenade einen erfolgreichen
Tauchvorstoß. Er drang mehr als 30 m in einem großen Gang vor, der sich durch
große Dimensionen auszeichnet. Die Hoffnung auf weitere spektakuläre
Entdeckungen in der Botchenhöhle ist also gegeben, allerdings nur für
Höhlentaucher.
Vom 5. bis 10. März fand eine HRH-Forschungstour im Bärenschacht
statt. Ziele waren die weitere Einrichtung und Einweihung des Biwak 5,
Erforschung und Vermessung von Neuland in der Zone Ecoulements Symetriques
Interconnectes (ESI, beim Biwak 5) sowie Erforschung und Vermessung von
Gängen im Bereich Glücksschacht (Zone Karstwasserlabyrinth, Biwak 1).
An der Tour haben Rolf Kummer (SGH Bern), Silvia Schmassmann (SGH Lenzburg),
Paul Medhurst (HFG Karlsruhe, ISAAK) und Norbert Marwan (ISAAK) teilgenommen.
Insgesamt wurden 550 Meter Ganglänge vermessen.
Wegen schlechtem Wetter wurde der Einstieg auf Montag verschoben. Nach einem
letzten Mahl im Restaurant Beausite in Waldegg begann die Tour mit dem
Einstieg bis zum Biwak III. Am Dienstag ging es durch den künstlichen
Tunnel am Siphon vorbei, über den 40er- und 60er-Schacht bis zum
Biwak 1. Im Bereich des Glücksschachtes (Zone Karstwasserlabyrinth)
wurden einige sehr schlammige Gänge erforscht (Propaganda-Gang) und
u. a. eine Verbindung zur Galerie zum Biwak 1 gefunden.
Am Mittwoch stiegen wir zum Biwak 5 auf. Da der Dienstag sehr lang geworden
ist (Vermessung bis weit nach Mitternacht), standen nur kleinere Arbeiten
in der Zone ESI auf der Tagesordnung, wie Nachvermessen, Schachteinrichtung
und Photographieren. Donnerstag und Freitag morgen wurden verschiedene
Gänge und Ringschlüsse in der Zone ESI vermessen und gezeichnet.
Freitag vormittag ging es wieder hinunter zum Biwak 1, wo wir den Anruf
von Gregor mit den neuesten Meldungen über das Wetter erwarteten.
Da die Schneeschmelze in vollem Gange war, verschoben wir den Aufstieg
zum Biwak III auf den Samstag morgen. So blieb Zeit, den Bereich um den
Glücksschacht nahezu vollständig abzuarbeiten.
Der Ausstieg am Samstag verlief ohne Probleme mit einem kleinen Zwischenstop
im Biwak III. Die Tour endete mit einer "kleinen" Mahlzeit im Restaurant
Regina und einem Kurzbesuch bei Peter Pfister.
Mit den vermessenen 550 m Neuland ist der Bärenschacht jetzt 57,6 km
lang. Bei der Vermessung wurde konsequent vor- und zurückgemessen.
Die damit erreichbare sehr hohe Qualität der Vermessung wurde durch
die zahlreichen Ringschlüsse bestätigt und zeigt, daß
sich der Aufwand lohnt.
Norbert/ Rolf
18. bis 23. Februar 2001, Tauchgang im Bätterich:
In der dritten Februarwoche führte Markus Schafheutle unter
Unterstützung von Philipp Häuselmann drei Tauchgänge
im Bätterich (Thuner See) durch. Dabei wurden zwei potentielle
Möglichkeiten (neue Gänge) in -27 m Wassertiefe bzw. -70 m Wassertiefe
entdeckt, die beide sedimentfrei und wahrscheinlich noch unbekannt
waren.
Der eigentliche Grund der Tauchgänge war eine Orientierung,
wie der Gang im hinteren Teil verläuft und eine Vermessung der
Klüfte, in der dieser Gang liegt. Speziell im hinteren, tiefen
Schacht wurden dabei neue Erkenntnisse gewonnen, die aus dem Plan
von Cyrill Brandt (Stalactite 38, 1988) nicht hervorgehen: Es ist
noch nicht endgültig geklärt, wo das Wasser des
Bätterichs herkommt. Eine Möglichkeit könnte
der in 70 m Wassertiefe entdeckte Schlot sein. Der Schlot setzt
hinter dem tiefsten Punkt des Schachtes in der o. g.
Wassertiefe an. Bei diesen Tauchgängen wurden auch
viele Rillenkarren im tiefen Schacht entdeckt, die sich unterhalb der
einzelnen Schichtfugen anschließen. Der optische Eindruck
ist somit der gleiche wie im Gelben Brunnen, wo auch zwischen
55 und 70 m Wassertiefe Karren auftreten.
Der zweite Gang (-27 m) liegt
hinter dem ersten Tiefpunkt (-45 m) und ist wahrscheinlich nur
die obere Verlängerung der Kluftspalte, die auch den bis
dahin tiefsten Bereich bildet. Beide Gänge wurden nur
eingesehen aber weder betaucht, noch vermessen.
Markus/ Norbert
Oktober 2000,
ISAAK per WAP auf's Handy:
Bereits beim Einzug ins WWW gehörte die ISAAK zu den Pionieren
und Wegbereitern von höhlenspezifischen Web-Seiten. Seit
Sommer 2000 gibt es nun auch WAP-Seiten von ISAAK, die zu den ersten
Speläo-WAP-Seiten überhaupt gehören dürften.
Sie lassen sich z. B. mit Handy und Organizer abrufen. Dieses Angebot umfaßt
die Termine, News, Kontaktadressen sowie die Infoseite zum Jahrestreffen. http://isaak.org/wap.wml
In der dritten Septemberwoche haben sich André, Befö,
Berni, Christian, Kathleen, Martin, Micha, Norbert und
Rainer in eher ungewöhnliches Gebiet begeben: Auf Anfrage
von Mitarbeitern des Technischen Hilfswerkes (THW) in Rahovec
(Kosovo) erkundeten und dokumentierten wir eine Höhle
in der Nähe von Malishevë im Kosovo.
Im Flußtunnel (Foto: Martin).
Die Höhle Shpella e Flladit (Schattenhöhle) in Nachbarschaft
des Dorfes Panorc ist bei der einheimischen Bevölkerung seit
langem bekannt. Während des Kosovo-Krieges diente sie als
Partisanen- und Flüchtlingsversteck. Nun soll die Höhle auf
Initiative der Einheimischen in einem Naturpark integriert werden.
Daneben besteht aber auch die Idee, sie zur Wassergewinnung zu
nutzen. Als Grundlage für mögliche Nutzungen erforschten und
dokumentierten wir die Höhle und das umliegende Karstgebiet.
Das mit dem
Wiederaufbau im Kosovo beschäftigte THW unterstützte uns
bei der Arbeit mit Fahrzeugen, Frühstück, Dolmetscher und
Organisation. Die Höhle haben wir auf eine Gesamtlänge
von etwa 950 Meter vermessen. Den Hauptteil der Höhle bildet
ein horizontaler Flußtunnel, in dem nach Regenfällen ein Bach
fließt. Daneben wurden mehrere fossile Gänge sowie ein Mäander
gefunden. Fortsetzungen der Höhle befinden sich im Mäander
und erwarten wir auch hinter zwei Siphons. Beeindruckend ist
die kurze Ansprechzeit der Höhle auf Regenfälle. Bei der
Erkundung des umliegenden Karstgebietes stießen wir auf zwei
Ponore, die höchstwahrscheinlich mit der Höhle in Verbindung
stehen.
Trotz der vielen Arbeit in der Höhle fanden wir etwas Zeit, einige
Naturschönheiten des Kosovo (wie z. B. die größte Karstquelle
Restjugoslawiens, die Quelle von Drini i Bardh = Beli Drim)
und die politische und gesellschaftliche Situation kennenzulernen.
Diese Woche Woche war für alle Beteiligten (für uns, für
unsere kosovarischen Begleiter und für das THW) ein sehr
eindrucksvolles Erlebnis.
Wir möchten uns beim THW für die großzügige Unterstützung
und Organisation vor Ort recht herzlich bedanken, ohne dessen
diese Expedition gar nicht möglich gewesen wäre.
Im L1.
Mit 22 Höhlenforschern (aus D, CH, B, GB)
fand im August das
bisher größte Forschungslager im
Sägistal statt. Schwerpunkte der Arbeiten
waren die Vermessungen der neu entdeckten Teile
im L1 sowie eine ausgedehnte oberflächliche
Vermessung von Topographie und Höhleneingängen
mit Hand-GPS, Theodolit und DGPS. Im L1 gibt es immer noch offene
Fortsetzungen. Es besteht dort die Hoffung auf eine
Verbindung zum L3. Im Chessiloch wurde der erste
Parallelschacht vermessen; im Oberländer
wurde am Kopf des PP-Doms ein trockener Weg in die Tiefe
erkundet und vermessen. Der Holländer wurde bis
zur Verbindung mit dem Sauerländer befahren und vermessen
und damit angeschlossen. Weitere Forschungen fanden
im St. Orestloch und im Hailänder sowie in verschiedenen
kleineren Objekten der Sektoren D und P statt.
Neben dem überaus erfolgreichen Lager entwickelten sich
die Beziehungen zum neuen Hirten im Sägistal ausgezeichnet.
Völlig ungewöhnlich hatte die gesamte Woche schönes
Wetter.
Nach zweijähriger Pause wurde in diesem Sommer wieder
auf Botchen geforscht. Zeitweilig waren bis zu 13 Personen
an dem Lager beteiligt. Dank der Gastfreundschaft der
Almeignerin stand wieder die Almhütte
und die Seilbahn zur Verfügung. Unter den Teilnehmern
dominierten die Thüringer, hinzu kamen zwei Taucher
aus Baden-Württemberg.
Nach starken Niederschlägen am ersten Wochende, die zu
Hochwasser im Giessbach ebenso führten wie zu einem
Wasserfall (ca. 2 m3/s) aus der Eingangshalle der Botchenhöhle,
mußte das Absinken des Wasserspiegels abgewartet werden,
ehe 3 Vorstöße im Bereich des Nirwanabaches unternommen
werden konnten. Insgesamt sind jetzt fünf bis zu 20 m
lange Siphonstrecken bekannt. Über einem 14 m tiefen,
dann aber verblockten
Siphon ("Raphis Röhre") konnte der Nachweis
einer tieferen, phreatischen Etage erbracht werden.
Außerdem wurden über Wasser abzweigende Gänge
erkundet und vermessen. Die wahrscheinliche Verbindung des
Nirwanabaches mit der Spaßbadrutsche konnte noch nicht
geschlossen werden. Fototouren zwischen Eingangshalle und
Skeletthalle sowie im Bereich Nebelhöhle und Oberer
Tanzbär rundeten das Arbeitsprogramm ab.
Das Sieben Hengste Lager hat Spaß gemacht. Alex arbeitet dort sehr
systematisch. Fast alles ist auf dem neusten Stand. Wir haben hauptsächlich
eine
Shelter Pot bearbeitet. Schöne Höhle! Die Hauptgänge wurden in den 70ern von
Engländern schon mal begangen, aber kaum dokumentiert. Wir haben bis auf eine
Grabstelle, die zwar ziemlich bläst aber nicht weit blicken läßt und eine noch
zu spitende Traverse alles abgeschlossen. Am letzten Tag gingen wir dann noch in einen
Seitenast vom Grossen System. Das System ist zwar lang aber auf den Sieben
Hengsten ist wohl alles ziemlich eng. Alex meinte, daß vom ganzen System
vielleicht 10km bequem zu gehen sind. Ich hatte mir da etwas andere Dimensionen
vorgestellt. Aber war auch so beindruckend. Einige Hallen, hohe Meander und
mit perfekt geformten calcit kristallen ausgekleidete Decken.
Die Hütte ist auch echt schön und schön gelegen.
Das Herbstlager wäre sicher zu empfehlen. Alex spricht sehr gut Deutsch
und auch sonst haben sich alle sehr bemüht, aber manchmal hätte ich mir doch
gewünscht, daß mein Französisch besser wäre.
In der Bügeleisenhöhle wurde eine horizontale Passage
mit einem riesigen Querschnitt von 17x15m und open end
gefunden; im Schotter darunter rauscht ein
Fluß.
Quelle: speleo-ch-Mailingliste
Bericht aus der Mailingliste
anfordern
(Anfrage-eMail unverändert abschicken; Beitrag kommt per eMail;
Absender muß in der Mailingliste speleo-ch eingeschrieben sein)
Die Region Entlebuch strebt die Anerkennung der Region als
UNESCO-Biosphärenreservat an. Diese Region wäre damit
das erste Biosphärenreservat der Schweiz. Dieser Schutzstatus
soll nicht den Menschen von der Natur aussperren, sondern die
nachhaltige Wirtschaftsform im Einklang mit der Natur
bewahren. In der Kernzone des geplanten Biosphärenreservates
wird die Schrattenflue liegen.
Norbert
22. bis 25. Juni 2000, ISAAK-Treffen auf der Schrattenflue:
Bis zum Eintreffen der Schweizer am Samstag war das ISAAK-Treffen
eine reine Herren-Runde. Auf dem Programm standen ein Besuch der
Neuenburger Höhle, eine verregnete Schrattenflue-Wanderung sowie eine
spontane Grabe-Aktion in einer bewetterten Doline in unmittelbarer
Nachbarschaft des Blutschachtes.
Das nächste Jahrestreffen im Jahr 2001 findet wieder
auf der Schrattenflue statt - hoffentlich mit größerer
weiblicher Beteiligung.
Norbert
B O D E N L O S :
Die ISAAK-Publikation
Die dritte Ausgabe des Bodenlos ist fertig! Der
Schwerpunkt liegt wieder im Sägistal.
Zu beziehen über Lothar Huber,
Tulpenweg 1; D-76669 Bad Schönborn.
Norbert
Freitag, 7. März 2000,
Druck des BODENLOS 3 wiederholt verschoben:
(Potsdam/ Dresden) Nachdem Anfang Februar das TU-Rechenzentrum
in Dresden Opfer eines Hackerangriffs wurde und sich damit
die Fertigstellung des fast vollendeten Heftes um mehrere
Wochen verzögerte, sind nun unerwartet Probleme während
der Druckvorstufe aufgetreten. Der Druck der Hefte konnte
daher nicht freigegeben werden und wird sich um unbestimmte
Zeit verzögern.
Norbert
Freitag, 18. Februar 2000 bis Dienstag, 23. Februar 2000,
Ausfall unserer WWW-Seiten:
Der Zugang zu dem bisherigen Standort unserer WWW-Seiten
wurde ohne Vorwarnung vom Netzwerkbetreiber
gelöscht. Da es - wie immer bei solchen Ereignissen -
am Ende der Woche
war, konnten wir nicht sofort die Umleitung von Anfragen auf
diese Seiten schalten lassen. Alle Dateien wurden am Wochenende
von unserem
Backup-System auf einen Rechner in Potsdam übertragen.
Die Umschaltung der Adressen
erfolgt hoffentlich bis 23. Februar. Der Umzug wurde
gleich genutzt, um die Seiten gründlich zu überholen.
Viele Neuerungen sind aber nicht so offensichtlich sondern stecken
im Detail. Oberste Devise soll auch weiterhin die
Gewährleistung von
schneller Ladbarkeit, geringer Datenmenge bei hohem
Informationsgehalt und großer Übersichtlichkeit bleiben.
Am Freitag abend trafen wir uns (eine achtköpfige Truppe) in Muothatal im
Gasthaus Höllgrotte. Ziel der zweitägigen Tour war die
Unterstützung des
Schweizer Photographen Urs Möckli, der zur Zeit an einem Buch zum 125
jährigen Jubiläum der Erforschung des Höllochs arbeitet. Ein wirklich
bemerkenswerter Aspekt des Buches ist, daß es nach meiner Einschätzung
einen wichtigen Beitrag dazu leistet, die Gräben zwischen dort arbeitenden
Gruppen zu überbrücken.
Samstag morgen trafen die Kollegen aus der Schweiz ein. Gegen 10:00 Uhr
begaben wir uns gemeinsam auf die Spuren A. Böglis. Die Tour führte uns
zunächst durch den Schauhöhlenteil, dann durch den Keller und den Seengang
in das Dombiwak. Auf dem Weg dorthin entstanden bereits die ersten
Aufnahmen. Das erste Bild entstand an der bösen Wand und gab uns einen
Vorgeschmack auf die weitere Tour: Leiter rauf, Leiter runter
... bis alles passte. Urs arbeitete dabei konsequent seine Liste der zu
fotographierenden Objekte ab, deren Grundlage das redaktionelle Konzept des
Buches ist.
Im Biwak angekommen haben wir den größeren Teil des Gepäcks abgelegt, uns
installiert, verpflegt und für den zweiten Teil des Tages gerüstet. Der
weitere Weg führte uns in die Galerie de 1001 Nuits. Gegen 23:00 Uhr waren
wir im bemerkenswert komfortablen Dombiwak zurück. Renalds Gulasch war
ausgezeichnet. Dank Sitzbänke mit Rückenlehne und erwärmenden Getränken
hielt die spätabendliche Runde trotz müder Knochen noch weit bis in den
neuen Tag hinein. Am Sonntag morgen gings dann nach gemütlichem Frühstück
weiter. Gegen 15:30 Uhr stiegen wir aus und beendeten die Tour in der
Höllgrotte.
Ich bin sehr gespannt auf das Buch, das voraussichtlich im Juni erscheinen
wird.
Infos, einen Plan und Bilder zum Hölloch gibts unter
Die Tour in Schrattenflue war erfolgreich. In großer Gruppe
(7 Schüler, 1 Lehrer und 5 Begleiter) gings nach kurzer Einkehr
bei der Keksfabrik in Trubschlachten (sehr empfehlenswert) bei
herrlichem Herbstwetter gegen 8:30 Uhr hoch in die Schrattenflue.
In einer ca. 12-h-Tour wurden in drei Teilgruppen verschiedene Ziele
verfolgt: Vorstoßvermessung im Réseau
Aellen, Photodokumentation sowie Probenahme und Analyse von
Höhlenwässern und einer Schneeprobe. Die Tour verlief
nahezu plangemäß und war deshalb
durchweg erfolgreich. Der Rückweg ging dann über einen erst
kürzlich entdeckten, jedoch mühsameren Weg.
Am Sonntag wurden die Daten in Tonis Restaurant gesichtet, gesichert und
ausgewertet; es gab noch einen Vortrag zum Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht
- und es wurden Pläne für das nächste Jahr geschmiedet.
Lothar
11. bis 18. August 1999, Sägistal light:
Nach dem Durchbruch im L1.
Das diesjährige light-Forschungslager stand im Zeichen
vieler Neuerungen und Änderungen: Dunkel auch ohne Höhle
(Sonnenfinsternis in Karlsruhe), Anmarsch über Iseltwald,
Übernachtung im Stall, richtiges Klo (mit idyllischem Blick zum
Schwabhorn),
Kontakte zu den Fischern, Baden im See,
kein Heli-Flug... - das Ergebnis war aber nicht
so light wie erwartet. Es wiegt schwer! Im L1 gelang der Durchbruch!
Die Folge ist eine weit ausgestreckte horizontale Höhle, die man
mit solch einer Dimension dort nicht erwartet hatte. Der Gang weitet
sich auf einer Strecke von über 50 Metern bis zu 6 Meter Höhe
und 8 Meter Breite. Die Fortsetzung ist aber ein riesiger Schacht,
in den man über einen Seitengang, der mitten in der Schachtwand
rauskommt, erreicht. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere
Fortsetzungen und auch einen heftigen Luftzug,
die nun Spekulationen über eine mögliche
Verbindung mit dem Oberländer mehren. Einen Haken hat natürlich
die neue Höhle: bevor man in die geräumigen Teilen kommt,
muß der Höhlenforscher erstmal durch ein Desinfektionsbad
kriechen, welches etwa 10 Zentimeter hoch aus sehr dünnflüssigem
Lehm besteht und mit Sicherheit die Kombi auch von innen einsaut.
In der Höhle wurden die Vermessungsarbeiten auf offener
Strecke wegen Zeitmangel abgebrochen. Mit dem neuen Anemometer
wurden die Windgeschwindigkeiten und Temperaturen in der
Höhle ermittelt.
Neben den Arbeiten im L1 wurden die Nacharbeiten im Alpvogtloch
weitergeführt (Vermessung, Zeichnen). Damit ist jetzt ein Stand erreicht,
der es zuläßt, einen kompletten Plan vom Eingang bis zur
Entschädigung zu zeichnen.
Teilnehmer: 4 (!) Leute (eben light)
Vom 24. Juli 1999 - 31. Juli 1999 fand eine von Rolf organisierte Tour in
den Bärenschacht statt. Der siebenköpfigen Gruppe
gehörten auch Paul und ich an.
Die ersten drei stiegen bereits am Samstag, den 24.07.99 ein, wir folgten
am Montag, nachdem wir weiteres Gepäck aufgenommen hatten. Nach
Schachtabstieg, Siphon und Schachtabstieg stießen wir auf dem Weg zum
Biwak auf die anderen.
Als es am nächsten Morgen hell wurde (Fredy nahm seine Karbidlampe in
Betrieb), starteten für uns die Forschungsaktivitäten. Paul und ich hatten
die Aufgabe, einige Karabiner entlang der Strecke zum Biwak zu tauschen
und eine bekannte, nicht vermessene Verbindung in der sonst bereits
abgearbeiteten Zone aufzunehmen und zu zeichnen.
Am nächsten Tag stand die Nachvermessung des großen Schachtes (40 und 60
m) und der sich unter dem Geröll anschließenden Passagen hin zum
Karstwasserlabyrinth an. Da uns in den Schächten grundsätzlich das Wasser
lautstark begleitete, war die Kommunikation nur mit Funkgeräten möglich.
Der mit dem Wasser einher gehenden Kälte versuchten wir mit Wärmebeuteln
zu begegnen (was besser funktionierte, als erwartet - die nächste längere
Vermessung nur noch mit Wärmebeutel). Der Rückweg führte uns durch das
beeindruckende Karstwasserlabyrinth.
Der Donnerstag führte uns in die Zone Jessica. Dort galt es, einige
vermutete Verbindungen herzustellen, die dabei vermessenen Ringschlüsse
helfen sicherlich bei der Feinjustierung der Gesamtvermessung.
Der letzte Forschungstag führte uns zurück in den Glücksschacht, wobei wir
uns in zwei Gruppen auf unterschiedlichen Wegen auf einen Punkt zu
bewegten, um die vermutete Verbindung einzurichten und zu vermessen.
Leider mußten wir dieses Vorhaben auf einer sehr instabilen Rampe am Kopf
eines Schachtes abbrechen.
Während Paul und Rolf die Nacht nochmals im Biwak verbrachten, stieg ich
mit Fredy zum Biwak II oberhalb des Syphons auf. Der Ausstieg erfolgte
dann am Samstag, die Tour beendeten wir im Hotel Regina.
Ergebnisse der Tour nach Rolfs Auswertung der Daten: 400 m Neuland und 300
m Nachvermessung. Die Gesamtlänge des Bärenschachts steht jetzt bei
52,2km!
Und was auf jeden Fall erwähnt werden muss: Rolfs Küche ist erstaunlich
abwechslungsreich und absolut zu empfehlen.
Lothar
Nachtrag: Weitere Touren mit unterschiedlichem Erfolg fanden während des
Sommers statt, die Gesamtlänge ist zwischenzeitlich auf über 54 km
gewachsen.
3. und 4. Juli 1999, Sägistal:
Bei der Topo-Tour im Sägistal fand man noch eine Menge Schnee
vor. Trotzdem wurden feste Vermessungspunkte gefunden und
im Sektor M etliche Hilfspunkte gesetzt und vermessen. Die
Topographie wird nun auch komplett digitalisiert. Damit wird
in Zukunft das genaue Einmessen der Höhleneingänge und
die Kartenerstellung kein Problem mehr sein.
Norbert (nach Auskunft von Michael)
3. bis 6. Juni 1999, ISAAK-Treffen auf Grebenzen (Steiermark):
Trotz einem Tag Regen war das ISAAK-Treffen in der wunderschönen
Landschaft der Steiermark erholsamster Urlaub. Neben Organisatorischem
gab es zahlreiche Diavorträge, einen sehr interessanten Vortrag
über die Höhlen der Steiermark und natürlich auch
zwei, jede auf ihre Art sehr imposante Höhlen zu besichtigen.
Das nächste Jahrestreffen im Jahr 2000 findet mal wieder im
Arbeitsgebiet der ISAAK statt: in der Schweiz auf der Schrattenflue.
Norbert
Pfingsten 1999, Akkordloch:
Wegen unsicherer Wetterlage in höheren Regionen nutzen wir das
Pfingstwochenende, um im Akkordloch nach dem Rechten zu schauen.
Nach fast einjähriger Pause gab es einige Wartungsarbeiten vorzunehmen
und den Iststand in Augenschein zu nehmen. So konzentrierten sich die
Arbeiten zunächst auf die Reparatur von Elektrik (gestützt von einem
halben Fax) und Vordach (gestützt von halben Baumstämmen).
Die massiven Regenfälle und Schmelzwässer der letzten Wochen
führen
uns die augenblickliche Wasserkapazität des Akkordlochs eindrücklich
vor Augen. Interessant hierbei war, dass erstens die grosse Querkluft
wieder schüttete und zweitens der Endversturz auch nach längerer
Grabpause durchlässig blieb (d.h. nicht wie wir es von früher her
gewohnt waren durch feine Sedimente nach und nach verplombte).
Am Pfingstsonntag stiess dann Alex Hof mit Familie und elektronischen
Theodolithen zu uns. Die Vermessung gestaltete sich dann doch länger
als erwartet. Dank der unerschöpflichen Ausdauer von Florian
und Alex konnte die Vermessung erfolgreich abgeschlossen werden.
Damit liegen uns nun trotz Eisenschienen exakte Vermessungsdaten
und hoffentlich bald auch ein exakter Plan vor ... und ich kann sagen,
mit dem Theodolithen auch einmal in einer Höhle gearbeitet zu haben.
Lothar
B O D E N L O S im Internet:
Nun gibt es auch eine
Internet-Version des Bodenlos. Die Artikel stammen
aus den ersten beiden Bodenlos sowie aus dem künftigen Heft 3.
Sie soll vor allem Werbezwecken dienen.
Norbert
B O D E N L O S :
Die ISAAK-Publikation
Die zweite Ausgabe des Bodenlos ist fertig! Der
Schwerpunkt liegt diesmal im Sägistal.
Zu beziehen über Lothar Huber,
Tulpenweg 1; D-76669 Bad Schönborn.
Norbert
19. und 20. September 1998, Sägistal:
Am 19. und 20. September fand eine Befahrung des Alpvogtlochs im Sägistal
statt. Dabei wurde die Vermessung aus dem Jahre 1989 wieder aufgenommen
und bisher noch offene Fortsetzungen prospiziert.
Vom Boden der Halle führen drei Fortsetzungen weiter. Eine davon führt
aufwärts, die beiden anderen weiter in die Tiefe. Der aufwärts
http://www.isaak.org/http://www.isaak.org/gerichtete Gang führt nach Norden und wird nach ca. 150 m abrupt von
einer Verwerfung abgeschert. Eine passierbare Fortsetzung gibt es nicht.
In südlicher Richtung führt der Gang in eine flache Spalte, deren
Fortsetzung nach rechts abknickt und sehr eng wird. Die Prospektion
bleibt schmalen Höfos vorbehalten. Die Fortsetzung der Halle führt
in östlicher Richtung in einen Mäander, der nach ca. 70 m unerwartet
nach rechts abknickt. Eine weitere Befahrung bleibt wiederum nur schmalen
Höfos vorbehalten. Das Wasser aus der Halle fließt in den Mäander.
Am Boden der Halle und in den Fortsetzungen konnte keine eindeutige
Luftströmung wahrgenommen werden.
Lothar
August 1998, Sägistal:
Großes Forschungslager fast zwei Wochen lang! Leider wirkte das miese
Wetter und der diffuse Charakter der Gruppe (von anfänglich 11 Leuten
waren zum Schluß nur noch 4 übrig!) sowie das Hauptziel, die
noch offenen Aufgaben in den nur teilweise bearbeiteten Höhlen zu
erledigen (welche ja nicht gerade die schönsten waren: Nachvermessungen,
Nachzeichnen, Höhlenbeschreibungen und Dokumentationen) so ziemlich
demotivierend. Aber jetzt wissen wir es genau: Im Chessiloch gibt es
zwischen -150 und dem Endpunkt in -240 keine weitere Fortsetzung.
Fortsetzungen nur noch in den oberen Teilen, die
teilweise nun auch angegangen wurden. Im Oberländer verringern sich
auch die Fragezeichen und auf der Schränni wurden ebenfalls drei
Höhlen (Hai- und Bauländer, Nektarinenschacht) bearbeitet.
Norbert
Pfingsten 1998, Sägistal:
Im Oberländer (Sägistal) konnten an einer Kurztour über ein verlängertes
Wochenende (Anfang Juni) mehrere Fortsetzungen erkundet werden. Der
Eingang war recht schnell von dem noch reichlich liegenden Schnee
befreit worden.
Die tiefen Teile waren aufgrund des Wassers nicht erreichbar, jedoch
zeichnen sich trockene Umgehungen für die schlimmsten Stellen ab.
Hajo
B O D E N L O S :
Die ISAAK-Publikation
Endlich ist die erste Publikation der ISAAK fertig und beziehbar. Der
Schwerpunkt des ersten Heftes liegt auf der Axalp und dem Giessbachtal.
Zu beziehen über Lothar Huber, Tulpenweg 1; D-76669 Bad Schönborn.
Norbert
21. bis 24. August 1997, Sägistal:
10 Jahre ISAAK im Sägistal?
Das Kuschelloch.
Teilnehmer: Kathrin Leuschner und Georg Henninger
Räumung und Vermessung des Kuschellochs Sektor A:
Mäander ähnlich St. Orestloch bzw. Alpvogtloch, nach wenigen Metern unschlufbar eng.
(Länge 15m, Tiefe -6m)
Prospektion im Eingangsschacht des Hailänders Sektor D1
Georg
7. bis 10. August 1997, Axalp-Lager im Rahmen des UIS-Kongresses/ Botchenhöhle:
Otto beim Vermessen von Klüften.
Obwohl die angemeldeten Gäste nicht gekommen sind, gab es viel Spaß und Gällendloch
und Botchenhöhle wurde ein Besuch abgestattet. Außerdem wurden auf der Axalp
ein paar neue Löcher entdeckt, die aber momentan wenig hoffen lassen (man muß
graben - puh!). Da nun keine Gäste dabei waren, konnte der Botchenhöhlenbesuch
gleich zum Tauchen des Siphons genutzt werden.
Außerdem war ja auch noch das offizielle Botchenalmlager in der selben Zeit. In der
Höhle wurde geologische und fotografische Dokumentation betrieben und die restlichen,
liegengebliebenen "Leichen" beseitigt. In der Steilwand des Giessbachtales konnten durch
Abseilen an selbiger Wand auch noch einige Löcher inspiziert werden - leider auch nichts.
Norbert
25. bis 27. April 1997, 9. ISAAK Jahrestreffen in Oberschmeien:
Im schwäbischen fand diesmal das ISAAK Jahrestreffen statt. Bei feuchtem
Wetter und leckerem Essen wurde viel diskutiert und die Weichen fuer die
Zukunft von ISAAK gestellt. Neben einigen Änderungen der Ethik und dem
Beschluss eines eigenen Publikationsorganes namens "Bodenlos" sind nun
auch die Termine für die diesjährigen Forschungslager festgelegt.
Das nächste Treffen - das Jubiläumstreffen 10 Jahre ISAAK - wird
vom 1. bis 3. Mai 1997 in Thal (Thüringen) stattfinden. Themenschwerpunkt
kann natürlich nur sein: FEIERN!
Norbert
13. bis 15. Dezember 1996, Akkordloch:
Neues von der Grabfront: der große Stein ist geräumt und
es wurde etwas nach oben weitergegraben. Ein Ende ist aber noch nicht
abzusehen. Man überlegt, ob man sprengen oder mit Wasser spülen
soll.
Georg/ Norbert
29. November bis 1. Dezember 1996, Akkordloch:
Die Grabung mußte abgeblasen werden – zu viel Schnee!
Nächste Tour am Wochenende vor Weihnachten.
31. August bis 7. September 1996, Botchenalp:
10 Teilnehmer (v.a. SHL und KA), davon 2 Taucher.
Trotz intensivster Bemühungen:
"postsiphonaler Gerüstbau" im Tröpfelschacht ->
oben zu
"Unterwassersicherung" im Schacht über Siphonsee -> selbes
Ergebnis
Trockener Schacht -> na was wohl?
Abfluß Pessimisten-Canyon -> Grabung sinnlos!
Bergsiphon Silex-Promenade -> verblockt
Talsiphon Spaßbadrutsche -> nicht betauchbar
konnte die erhoffte Fortsetzung nicht gefunden werden. Als Ergebnis
stehen nur der Nachweis, daß Seekammer und Fraktalhalle einen
Verbindungssiphon haben und daß sich hinter dem Nirwana-Siphon
der Gang in Richtung Rutsche fortsetzt. Wir werden jetzt erstmal bei
LENIN nachlesen: Schto delatch?
André
September 1996, Unterseen:
Moderne Umladevorrichtung im Akkordloch.
Akkordloch: Nie waren wir so dicht vorm Durchbruch wie heute!
Im Akkordloch ist von den Technikern eine High-Tech-Umladestation für
die zweite Förderwagenstrecke gebaut worden. Die letzte Grabung im
September endete an einem Versturz aus großen Blöcken, der aber
Hoffnung auf baldigen Durchbruch verspricht.
Norbert
5. September 1996, Tragödie im Sägistal:
Bei einem Einsatz der REGA ist im Sägistal ein Heli der BOHAG
abgestürzt. Der Heli stürzte auf die Schränni und rutschte
anschließend in den Schafstall neben der Sennerhütte am Sägistalsee. Für
die drei Insassen kam jede Hilfe zu spät.
Dieses Jahr gelang nun der Zusammenschluß des Oberländers mit einer
anderen Höhle - zu aller Erstaunen allerdings nicht wie vermutet mit
dem Sauerländer, sondern mit dem Chessiloch!
Auf der Schränni wurde im Sektor D eine immerhin 35 Meter tiefe
Spalte (Buchenschacht) gefunden und bearbeitet. Auf dem Schachtboden fand man
Blätter von Rotbuchen!!!
Norbert
August 1996, Tällistock:
Biwak am Tällistock.
Wie schon fast aus Tradition, hat das Wetter dem Lager wieder einmal
einen Strich durch die Rechnung gemacht. Außer einer aufregenden
Nacht nach einem teuflischen Gewitter in über 2000 Meter Höhe,
zwei Berwächtern auf der Suche nach zwei vermißten deutschen
Touris und einer wunderbaren Wetterküche, gab es nur Prospektion
und für Hajo wenigstens einen Schacht.
Norbert
Juni 1996, Schrattenflue:
Roman Hapka und seine Mannen haben am Sonntag nach dem Eröffnungsspiel der
Fußball-EM im Réseau Mundial (hinter der Galèrie des
Bricelets) 400 Meter Neuland erforscht, und was für welches!
Endlich - immer vermutet und lange gesucht: Der Gang führt uns
entgültig raus aus dem Böli direkt unter die Schrattenflue-Platte.
Entgegen der Fließrichtung führt der Weg am Bach entlang in einen
großen Saal: das "Wembley Stadion". Der Rückweg wurde extrem
naß: HOCHWASSER, sowohl im Réseau du Canyon als auch in der
Galèrie des Bricelets - also VORSICHT.