Überblick

ISAAK ist ein freundschaftlicher Zusammenschluß von Höhlenforschern, deren Ziel die systematische Erforschung der Karstphänomene im alpinen Karst ist. Ausgehend von Mitgliedern des Vereins für Höhlenforschung Berner Oberland (VHBO) und der Höhlenforschergruppe Karlsruhe (HFGKA) im Sommer 1988 erweiterte sich die Gruppe schnell. Bis heute arbeiten mehr als 100 Höhlenforscher aus (in alphabetischer Reihenfolge) Belgien, Deutschland, England, den Niederlanden, der Schweiz und der Slowakei erfolgreich zusammen, und wir sind darauf stolz, daß sich durch die gemeinsame Arbeit Freundschaften über Ländergrenzen hinweg entwickelt haben.
Bis jetzt haben über 30 größere Lager
stattgefunden, begleitet von ungezählten Einsätzen über
(verlängerte)
Wochenenden. Hatten wir im ersten Jahr nur im eigentlichen
ISAAK-Stammgebiet, dem Sägistal geforscht, so kamen im Verlauf der
Jahre neue Gebiete dazu. Die meisten Aktivitäten finden in zwei
Karstgebieten im Berner Oberland statt. Es handelt sich dabei
zu einem um das Gebiet Schynige Platte - Sägistal - Axalp - Meiringen
südlich des Brienzer Sees und zum anderen um das Gebiet
Schrattenflue - Bärenschacht - Beatenberg nördlich des
Thuner
Sees (siehe Karte), in welchem
wir mit der HRH (Höhlenforschergemeinschaft Region Hohgant)
zusammenarbeiten.
Daneben bearbeiten wir weitere, angrenzende
Karstflächen, z. B. die Regionen Tällistock und Hasliberg.
Die höchstgelegenen Höhleneingänge befinden sich im Gebiet
des Tällistock
auf etwa 3000 m und im Sägistal auf etwa 2400 m. Das
Vorfluterniveau
liegt bei ca. 600 m (mit Ausnahme des Tällistock).
Das bis jetzt
tiefste und längste Objekt ist der im Sägistal liegende
Oberländer,
dessen Eingang auf etwa 2100 m liegt (Länge: 1,6 km; Tiefe: 500 m).
Bei der Erforschung der Botchenhöhle
im Giessbachtal entdeckten wir Bärenknochen, deren Datierung
ein Alter von über 10000 Jahren ergab. Seit Anfang 1989
führen wir ein Grabungsprojekt im Akkordloch durch. Es
handelt sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit um eine
alte Entwässerung des über 59 km langen und fast 1000 m
tiefen Bärenschacht-System. Die Aussicht, unterhalb eines
Siphons in großräumige und weit verzweigte Bereiche des
Bärenschacht-System zu gelangen, war unser Antrieb während
der vergangenen sieben Jahre. Die
Schrattenflue
ist das größte
zusammenhängende Karrenfeld der Schweiz. Eine
Wasserfärbung aus dem Jahre 1970 hat ergeben, daß das
Wasser der Schrattenflue in den 21 km entfernten Thuner
See entwässert und in den beiden Quellen Bätterich und
Gelber Brunnen nach sehr kurzen Fließzeiten wieder
zum Vorschein kommt. Das bisher größte von uns auf
der Schrattenflue bearbeitete Objekt ist die
Neuenburgerhöhle mit einer vermessenen Ganglänge von
über 6700 m und vielen offenen Fortsetzungen.
Interessiert Dich unsere
Forschung? Melde Dich doch und mach bei einer ISAAK-Aktion mit.
Jeder interessierte Höhlenforscher ist herzlich willkommen!