Forschungslager Sägistal
Forschung am kältesten Ort der Schweiz!
Das Sägistal ist ein Karstgebiet in einer alpinen Bergregion mit einer Höhe zwischen 1900 und 2400 m. Es sind über 400, meist kleinere, Höhlen bekannt; die größten Objekte sind meist Schachthöhlen, mit Längen bis über 2500 m und Tiefen bis 490 m. Schwerpunkt der Forschung ist die weiteren Erkundung der größeren Höhlen Oberländer, Chessiloch, Holländer, St. Orestloch und Alpvogtloch sowie die weitere systematische Prospektion der Schränni.
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Allgemeines
- 20. bis 27. Juli 2024
- Es handelt sich beim Forschungsgebiet um eine alpine Bergregion, wo Wetter und Kälte zu beachten sind! Mit dem See besteht eine Bademöglichkeit.
- ACHTUNG! auf Verlangen der Bergschaft sind Lager personell begrenzt (max. zehn permanente Teilnehmer, kurzfristige Überschreitung aber möglich)!
- Anmeldepflicht!
- Koordination: Norbert Marwan
- Artikel zum Sägistal am Kongress Sinterlaken’19
- Sägistal-Kataster (Login erforderlich)
Anforderungen/ Ausrüstung
- sehr sicher in Einseiltechnik
- sehr sicher und erfahren im Vermessen von Höhlen
- teamfähig
- Ausrüstung: Berg- und Regenkleidung, persönliche Höhlenausrüstung
Quartier und Verpflegung
- Stall einer Berghütte ("Fischerhütte") 2'641’335/1'170’265
- Holzunterlage; Isomatte und Schlafsack muß jeder selber mitbringen
- Gemeinsames Kochen auf Benzinkochern (vorhanden)
- Für Verpflegung ab Nachtessen Anreisetag bis Lunch Abreisetag wird (entsprechend deiner Anmeldung) gesorgt.
An- und Abreise
Es gibt verschiedene Varianten der An- und Abreise. Eine gemeinsame Anreise wird kurzfristig vor Lagerbeginn organisiert.
- Mit Bahn via Schynige Platte (Abfahrt Wilderswil) und
Fussmarsch
(Halbtax retour CHF 32, Fussmarsch ca. 2.5h, +270Hm) - Mit Fahrzeug via Iseltwald/Fangisalp und Fussmarsch
über Schonegg
(Fahrbewilligung erforderlich, beschränkte Parkiermöglichkeiten, Fussmarsch ca. 1h15, +260Hm) - Lütschental → Hintisberg/Oberläger →
zu Fuss weiter an "Burg" vorbei nach Weberhütte
(Männdlenen, 2344m) → von da Abstieg via Gotthard
oder Blaui Glunta (Hühnertälchen) zum See
(Fahrbewilligung CHF 10 für Hintisberg; Fussmarsch ca. 3.5h, +560Hm)
Forschungsprogramm 2024
- Wissenschaft
- SfM-Pilot-Studie im Puderzuckergang, Oberländer
- Evaluierung potentieller Proben für Paläoklimarekonstruktion (L1, Oberländer, Hailänder, St. Orestloch)
- Suche und Bergung kryogener Kalzite (L1, Oberländer, Bauländer)
- Bergung Temperatur-Logger bzw Tausch Temperatur-Logger (L1, Oberländer, Bauländer)
- Bauländer C17
- Prüfen der Schneelage und ggf. Vorstoßerkundung im Mäander
- Tausch Datenlogger
- Material: Seile (70m), Aufhängungen
- L1
- Foto-Dokumentation im Neuland 2008
- Erkundung Fortsetzung im Labyrinth zu Smeiks Bibliothek
- Material: 4 Aufhängung, 15 bis 20 m Seil, 8 m Seil, 2 Bandschlingen (2 Spits, Gewindeschneider, Spitsetzer als Reserve)
- Oberflächenvermessung/ Prospektion Sektoren D/ E/ F/ G und aufwärts
- Einmessen bekannter, wichtiger Höhleneingänge auf der Schränni
- Prospektion im Steilabfall zum Brienzer See Sektoren A und B
- Abklären noch offener Objekte im Sektor C, D und E
- SG24, SG30: Engstellen abklären und evtl. neu vermessen und zeichnen
- SG18: neu vermessen und zeichnen
- Material: Plaketten/ Schlagsatz, Bohrmeißel, GPS, Funk, Seile 10+20, 10 Aufhängungen (+10 Reserve), 4 Bandschlingen
- Objekte im Sektor N
- Grabung im N4
- Objekte in Sektoren O und P
- Nachvermessung O1
- die Objekte O8, O9, O14 und O16, sowie P7 müssen abgeklärt werden
- in den letzten Jahren gab es da wenig Schnee, und es könnten einige unbekannte Gänge frei sein
- Material: Seile 30+40, 10 Aufhängungen (+10 Reserve), 4 Bandschlingen
- Objekte im Sektor Q
- Objekt Q2 räumen
- Objekt Q3 nochmal vermessen
- Material: Seil 10, 5 Aufhängungen (+10 Reserve), 4 Bandschlingen
- Alpvogtloch B8
- Zeichnung "Entschädigung"
- Material: Aufhängungen, Strickleiter
- St. Orestloch B3/B4
- Überarbeitung des Höhlenplans ab Junction bis Kaskade im Maßstab 1:200
- Ergänzung der Beschreibung und Dokumentation im o. g. Bereich
- falls nötig, Vermessung des 2. Mäanders von der Junction bis zum Knick im 2. Mäander (d. h. rauswärts)
- Neuvermessung, Beschreibung und Dokumentation ab Kaskaden
- Material: Stahlseilleiter, Seile 30+40, 10 Aufhängungen (+10 Reserve, Schrauben mit M10!)
- Sauerländer M1 und Holländer M15
- Erkundung der offenen Fortsetzungen
- Vermessung und Dokumentation
- Material: Seile NOCH PRUEFEN!
- Chessiloch M13
- Müllräumung Eingang und Büchsebode
- Erkundung Horizontalabgang im großen Schacht, sowie Nebenschacht am Büchsebode
- Vermessung und Dokumentation
- Material: Seile NOCH PRUEFEN!
- Oberländer M3
- Suche nach Cryogenic Calcit im Eingangsbereich
- Bergung Datenlogger
- Zeichnung Blumenkohlmäander
- Erkundung Abgang Mosaikboden (in entgegengesetzter Richtung zur Gruft)
- Vermessung und Dokumentation
- Material: Hammer und Meißel, Seile
- Seeschwinde B0
- Erneuerung Holzausbau am Eingang
Impressionen
Fotos: |
Sägistalsee (1937 m asl)
- Age: > 9000 years
- Maximum Depth: 9.7 m
- Surface Area: 0.073 km2
- Catchement Area: 4.12 km2
- Surface Water Chemistry:
- Conductivity: 225 µS/cm at 20°C
- pH: 8.4
- Total Phosphorus Concentration: 22 µg/l
- Total Nitrogen Concentration: 0.39 mg/l
- Total Calcium Concentration: 52 mg/l
- Dissolved Organic Carbon: 0.9 mg C/l
Quelle: Palaeolimnology Research Group at the Geobotanical Institute in Bern
- Seespiegelmessungen (mit Theodolith):
17.8.2000 1936.62 m 5.9.2001 1936.79 m 22.8.2002 1936.65 m 25.7.2009 1936.90 m 17.7.2016 1937.07 m 27.7.2017 1936.95 m 27.7.2018 1936.95 m 6.8.2018 1936.50 m 10.8.2018 1936.55 m 4.8.2019 1936.68 m 7.8.2019 1936.69 m 10.8.2020 1936.74 m 12.8.2020 1936.71 m 6.8.2022 1936.29 m 12.8.2022 1936.24 m 16.7.2023 1936.38 m 18.7.2023 1936.35 m 20.7.2023 1936.36 m
Die Alp im Sägistal gehört zur Genossenschaftsalp der Bergschaft "Inner-Iselten" (Alp-Kataster-Nr. 578-8). Die urprünglich einheitliche Alp "Iselten" gehörte zu den Klostergütern von Interlaken und wurde 1792 in "Inner-Iselten" und "Äusser-Iselten" geteilt. 1868 verkaufte der Staat Bern die Alp "Inner-Iselten" an 21 Herren (Hoteliers usw.) von Interlaken und Umgebung, daher heute auch "Herren-Iselten" genannt. Bis 1972 wurde die gesamte Alp, also auch das Sägistal, mit allem Vieh gleichzeitig beweidet. Ab 1973 wird das Sägistal nur noch für Rinder und Kälber genutzt.
Quelle: www.alporama.ch
Sonstiges
- Meteo-Messungen im Sägistal (Kaltluftsee)
- H. Günzler-Seiffert: Der geologische Bau der östlichen Faulhorngruppe im Berner Oberland, Eclogae Geologicae Helvetiae 19, 1925
- H. Seeber: Beiträge zur Geologie der Faulhorngruppe (westlicher Teil) und der Männlichengruppe, Dissertation Uni Bern, 1911 (58MB)
- G. Steiner: Biologische Studien an Seen der Faulhornkette im Berner Oberland, Dissertation Uni Bern, 1911 (30MB)
- Wetter Iseltwald
- Klimabetrachtungen zum Schneepfropfen im Bauländer
- Berghütte Männdlenen ("Weberhütte")
- Geocaching im Sägistal
- Livecam vom Faulhorn (in Richtung WNW blicken)
- Gemeindegrenzen (Karte bei Swisstopo)
- Special Issue: Journal of Paleolimnology, October 2003, Volume 30, Issue 3 über Untersuchungen von Sedimenten im Sägistalsee (PDF-Version im privaten Bereich)
- Beispiel aus dem digitalen Kataster mit digitalem Plan:
Katasterblatt, Plan (M24/ Skywalker) - Sägistal-Beitrag Sinterlaken’19 (pdf, 6MB)
- Überblick über Umsetzung des Sägistal Katasters veröffentlicht in Stalactite 73, 2023 (pdf, 1.2MB)
Stand: 19.06.2024 23:45:51